Bilder aus dem Museum

Sonderausstellungsräume:

Historische Wanddekoration

In zahlreichen Räumen des Hauses wurden bei den Sanierungsarbeiten Reste früherer farblicher Raumgestaltungen gefunden und dokumentiert. Die rot gestaltete Scheinarchitektur, die nun diesen Raum beherrscht, stammt aus der Zeit um 1590.

Einige Restaurierungsfenster lassen jedoch auch einen Blick in die Grimm-Zeit gewähren...


Ausstellung: 04. März 2023 bis 30. April 2023


Glaube Triegel Grimm

Ludwig Emil Grimm trifft Michael Triegel
 

Mit Ludwig Emil Grimm und Michael Triegel treffen in der neuen Ausstellung im Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße zwei ganz besondere Künstler aufeinander.
Ludwig Emil Grimm (1790 – 1863) ist der jüngste Bruder der Sprachforscher und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm und gehört zu den bedeutendsten deutschen Zeichnern und Graphikern des 19. Jahrhunderts. Er portraitierte neben seinen Brüdern auch Zeitgenossen wie Clemens Brentano, Heinrich Heine oder Niccolò Paganini. Es entstanden ebenso – ganz neu für die erste Hälfte des Jahrhunderts – zahlreiche freie Portraits. Er illustrierte 1825 die Kleine Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen für seine Brüder und hat sich immer wieder mit religiösen Motiven auseinandergesetzt. Sein virtuoser Umgang mit der Radiernadel lässt die entstandenen graphischen Blätter bis heute in besonderem Licht erscheinen.
Michael Triegel (* 1968) ist ein deutscher Maler, Zeichner und Graphiker, der in Leipzig lebt und arbeitet. Bemerkenswert sind seine, von hohem handwerklichen Können und zeichnerischer Präzision geprägten Arbeiten, die sich stilistisch an der italienischen Renaissance und dem Manierismus orientieren (Bild links: Christus und Thomas nach Verrochio). Zwei komplexe Themengruppen spielen neben Portraits, Stillleben und Landschaften bei ihm eine entscheidende Rolle: es sind die Motive, die sich mit der antiken Mythologie auseinandersetzen und die Werke, die einen christlich-heilsgeschichtlichen Zusammenhang herstellen. Er stellt dabei Archetypen und bewusst aus dem heute entwickelte Figuren dar. Es sind keine bloßen kunsthistorischen Zitate, die in seinen Arbeiten zu finden sind.
Mit Grimm und Triegel werden in Steinau zwei Künstler präsentiert und gegenüber gestellt, die jeweils in ihrer Zeit durch den virtuosen Umgang mit der graphischen Technik der Radierung in besonderer Weise reüssieren, die aber auch andere Gemeinsamkeiten haben. Beide haben sich intensiv mit der Kunstgeschichte befasst und es gibt zahlreiche Vorbilder, deren Kunst nun weiterentwickelt wird. Es gibt auch thematisch Verbindungen. Das ist die Religion. Beide Künstler setzen sich intensiv mit dem Glauben auseinander. Bei Ludwig Emil Grimm ist es die Kunst der Nazarener, die da im Mittelpunkt steht, Triegel entwickelt aus seinen historischen Vorbildern eine ganz neue Bildsprache.
Beide Künstler wirken selbst sehr intensiv auf andere Künstler. Die aus der Region stammende Zeichnerin und Malerin INK (Ingrid Sonntag-Ramirez Ponce) setzt sich mit Ludwig Emil Grimm und Michael Triegel auseinander. Die Stimmung in den Bildern Ludwig Emil Grimms regt sie an, Michael Triegel sieht sie als Gleichgesinnten. Eine Arbeit von Ihr, die das deutlich macht, ist in der Ausstellung zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag Michael Imhof, Fulda.
Ausstellungseröffnung: 04. März 2023, 15.00 Uhr
[alle Bilder: © VG Bild-Kunst]


 
 
Via Appia


Auferstehung

 
Traum


 

Sonderausstellung bis 13. März 2022

vergangen – aktuell – zeitlos
Das Werk des Steinauer Malers Willi Tripp (1896 – 1975)

 

Vom 07. November 2021 bis zum 13. März 2022 sind es die Arbeiten des Steinauer Malers Willi Tripp, die in den Sonderausstellungsräumen des Museums Brüder Grimm-Haus präsentiert werden.
Mit dieser Ausstellung wird eine ganz besondere Steinauer Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts der breiten Öffentlichkeit näher vorgestellt.
Der Maler Willi Tripp ist manchem Kunstfreund als Rhönmaler bekannt, seine Arbeiten hängen im Bergwinkel in manchem Haushalt. Auch der Fuldaer Kunsthandel kennt seine Arbeiten.
Willi Tripp war aber ein engagierter Mensch und politischer Künstler, der sich bis zum Schluss in seinen Werken mit aktuellen Themen auseinandergesetzt hat. Er hat keinesfalls nur spätromantische Landschaften geschaffen.
Seine für ihn problematischen Erfahrungen mit dem NS-Regime und der Zweite Weltkrieg spielen da genauso eine Rolle wie seine politische und gesellschaftliche Einstellung, die ihn sogar nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig zum Steinauer Bürgermeister machte.
Der Geschichtsverein Steinau an der Straße e. V. und das Museum Brüder Grimm-Haus konnten nun zahlreiche Werke aus dem Besitz der Familie und aus privaten Sammlungen zusammentragen und so eine umfassende Werkschau des Folkwang-Schülers zusammenstellen, der in den frühen 1920er Jahren durch die Neuwerk-Bewegung und ihre Reformansätze in den Bergwinkel gekommen ist und dann eine junge Frau aus Steinau heiratete.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, das eine Vielzahl der greifbaren Arbeiten von Willi Tripp (weit mehr Arbeiten als die, die in der Ausstellung zu sehen sind) erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das Werk von Willi Tripp, der als Mensch und Künstler die Region prägte, wird so für weitere Generationen zugänglich bleiben.
Die Ausstellung ist im Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen (Ausnahmen an den Feiertagen: bitte informieren Sie sich hier).

Das Buch wird im Dezember in einer gesonderten Veranstaltung, der Termin wird noch bekannt gegeben, der Öffentlichkeit präsentiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ausstellung im Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße vom 19. September bis 24. Oktober 2021

Die Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast

Eine schöne Tradition hat Bestand, auch in diesem Jahr stellt das Museum Brüder Grimm-Haus den Künstlerinnen und Künstlern der Frankfurter Künstlergesellschaft seine Räume für eine Ausstellung zur Verfügung. Gezeigt werden Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie und Bildhauerei.
Thematisch gab es für die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler diesmal keine Vorgaben, doch was die vielfältigen Positionen eint, ist der künstlerische Leichtsinn, mit dem man zu Werke ging.
Sich dem Unerwartbaren auszusetzen, oft das Ergebnis nicht zu kennen, nicht zu wissen, ob man erfolgreich sein oder scheitern wird, ist zwar leichtsinnig aber befreiend - und ein Wesensmerkmal künstlerischer Arbeit.
Im Museum Brüder Grimm-Haus kann der Besucher den Versuch unternehmen, dem Geheimnis künstlerischen Leichtsinns auf die Spur zu kommen. Und sei es auch nur, um sich für einen kurzen Moment von Sicherheiten und eigenen Gewissheiten zu verabschieden.
Das Kuratoren-Team der Ausstellung bilden die Mitglieder der FKG Andreas Wald, Reinhold Schwartz und Claus Delvaux.
Es stellen aus:
Heidi Böttcher-Polack, Claus Delvaux, Barbara Dickenberger, Joerg Eyfferth, Inge Helsper-Christiansen, Yuriy Ivashkevich, Norbert Komorowski, Martin Konietschke, Matthias Kraus, Uli Mai, Klaus Puth, Mojgan Razzaghi, INK Sonntag-Ramirez Ponce, Clemens M. Strugalla, Nicolas Vassiliev und Andreas Wald.


Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzbestimmungen findet keine Vernissage zur Ausstellung statt. Die Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten. Bei guten Wetterverhältnissen ist am Sonntag, den 19. September eine Begrüßung im Hof des Museums für 11 Uhr geplant. Öffnungszeiten des Museums: täglich 10 - 17 Uhr.


Ausstellung vom 18. Oktober 2020 bis zum 27. Januar 2021

Der Impressionist Robert Sterl in Hessen

Am 17. Oktober eröffnet eine ganz besondere Ausstellung im Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau. Sie ist „Der Impressionist Robert Sterl in Hessen“ betitelt und zeigt zahlreiche Arbeiten des sächsischen Malers, der ein Atelierhaus in Wittgenborn besaß, die in Hessen, vor Allem eben bei den Töpfern von Wittgenborn, in Gelnhausen oder auf Schloss Ramholz entstanden sind. Viele dieser Kunstwerke, es handelt sich um Arbeiten auf Papier und um Gemälde, werden zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Ein Sachse in Hessen? Robert Sterl (1867 – 1932) ist einer der führenden Künstler des Deutschen Impressionismus, der nun im Museum Brüder Grimm-Haus zu entdecken ist. Als 25-Jähriger fand er ab 1892 in Hessen eine maßgebliche Inspirationsquelle sowohl als Illustrator diverser Zeitschriften als auch als Maler zwischen Naturalismus und Impressionismus. In Wittgenborn wohnte er bei den Töpfern vorort – das Dorf wurde zum Dreh- und Angelpunkt seiner frühen Schaffenszeit. Ausgedehnte Wanderungen brachten ihn in entlegenste Orte der Region. Er gilt als einer der wahrhaftigsten Maler der arbeitenden Bevölkerung: Töpfer, Bauern oder Schäfer nahm er penibel ins Blickfeld. Daneben regten ihn die hessischen Landschaften zu vielen Meisterwerken an – es wurde seine produktivste Zeit. Ab 1900 hatte er in Wittgenborn auch ein eigenes Haus mit Atelier. Mit Ludovica von Stumm von Schloss Ramholz führte er ab 1902 einen regen Schriftverkehr, er hielt viele Eindrücke im luxuriös ausgestattetem Schloss fest. Die im Robert-Sterl-Haus in Naundorf (Sachsen) verwahrten Werke hierzu sowie Weiteres aus Privatbesitz können nun erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Zur Ausstellung erschien eine Publikation, die die hessische Zeit von Robert Sterl anschaulich in den Fokus nimmt. Des Weiteren kann erstmals ein privates Fotoalbum aus Schloss Ramholz präsentiert werden. Für manche Hessen wird es wohl die erste Begegnung mit dem Maler aus Dresden sein – das Frühwerk kann hier nun als Auftakt erfahren werden. 

Die Ausstellung, die vom Main-Kinzig-Kreis finanziell unterstützt wird, ist vom 18. Oktober 2020 bis zum 27. Januar 2021 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.
Die Ausstellung wird wegen der Corona-Pandemie am 17. Oktober 2020 um 16. Uhr eröffnet. Der Zugang zu den Ausstellungsräumen erfolgt nach aktuellem Hygienekonzept etwa halbstündig. Sie können die Zwischenzeit nutzten, um im Remisenkeller eine Erfrischung zu sich zu nehmen oder das Museum Steinau zu besuchen. Um zu lange Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir sie, sich unter 06663/7605 oder info@museum-steinau.de anzumelden.


Ausstellung vom 6. Sepember bis 11. Oktober

Frankfurter Künstlergesellschaft: „…dann leben Sie noch heute!“

Auch in diesem Jahr bietet das Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße den Mitgliedern der Frankfurter Künstlergesellschaft ein Forum zur Präsentation ihrer Arbeiten. Der diesjährige Ausstellungstitel mit seinem positiven Ausblick und der in ihm ausgedrückten Hoffnung inspirierte die Mitglieder der Frankfurter Künstlergesellschaft (FKG) zur aktuellen Schau.
Wenn auch vieles unter den vergangenen und derzeitigen Einschränkungen im kulturellen Leben nicht mehr möglich ist wie zuvor, bleiben doch die Lust und der Drang zu künstlerischem Schaffen ungebremst und suchen sich ihren Weg.
Die Künstlerinnen und Künstler der FKG arbeiten seit jeher in unterschiedlichen Bereichen der Bildenden Kunst., und so zeigt diese Ausstellung wieder Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Bildhauerei. Auch stilistisch erwartet den Besucher eine beträchtliche Vielfalt, die sich vom Realismus über einen zeitgemäßen Naturalismus zur freien Interpretation und bis hin zur Abstraktion erstreckt.
Das Kuratoren-Team der Ausstellung bestand wieder aus Andreas Wald, Reinhold Schwartz und Claus Delvaux, Mitgliedern der Frankfurter Künstlergesellschaft.
Es stellen aus:
Heidi Böttcher-Polack, Claus Delvaux, Barbara Dickenberger, Joerg Eyfferth, Inge Helsper-Christiansen, Yuriy Ivashkevich (Bild oben: "Erschaffen einer Wirklichkeit XVIII") , Norbert Komorowski, Martin Konietschke, Matthias Kraus, Uli Mai, Klaus Puth (Bild unten: "Corona Cartoon, Rotkäppchen"), Mojgan Razzaghi, INK Sonntag-Ramirez Ponce, Clemens M. Strugalla, Nicolas Vassiliev und Andreas Wald.
Aufgrund der aktuellen Corona-Schutzbestimmungen findet keine Vernissage zur Ausstellung statt. Bei guten Wetterverhältnissen ist aber am 6. September um 11.00 Uhr eine Begrüßung im Hof des Museums geplant.
Die Ausstellung ist dann bis zum 11. Oktober täglich zwischen 10.00 und 17.00 Uhr zu sehen.


 

17.02. bis 22.03.2020: Fotoausstellung mit Werken von Dr. Marlies Obier

„ins weite Land der Sprache“ - Der Märchenwald der Brüder Grimm

Es ist ein großer Wald, in dem die Märchengestalten leben; ein weiter Ort, der ein eigenes Reich bildet. Wer den Weg in den Wald sucht, wird manches Unerwartete erleben. Seine Quellen und Bäche können verzaubert sein, und wer das Wasser aus ihnen trinkt, mag in ein Tier des Waldes verwandelt werden. Seltsame Wesen leben dort: gefährlich, wie die böse Hexe und der gefräßige Wolf, oder freundlich, wie gute Feen, die als arme Holzsammlerin oder Waldbäuerin verkleidet sind. In den finsteren Wald werden Kinder geschickt, damit sie sich verirren, und in dem verborgenen Wald finden Kinder eine sichere Zuflucht. Es ist für den Menschen einsam dort und gerade das ist für manche die einzige Sicherheit des Überlebens. Immer ist der Wald ein eigenes Reich, in dem sich Geschichten ereignen, die geheimnisvoll sind.

In den Märchen der Brüder Grimm ist der Wald ein Ort, in dem Zauberei und Hexerei so selbstverständlich sind wie hungrige Wölfe oder Zwerge. Die Wälder der Märchen sind groß, zuweilen finster, und immer geheimnisvoll. Das reizte die Literaturhistorikerin und Künstlerin Dr. Marlies Obier, Fotografien vom Wald zu machen, zu allen Tageszeiten und zu allen Jahreszeiten. Diese stimmungsvollen Aufnahmen hat sie noch mit Zitaten der Brüder Grimm versehen und so eine ganz eigene Welt aus Text und Bild geschaffen, die jetzt als Ausstellung präsentiert wird.

Die Ausstellung führt ihre Besucherinnen und Besucher „ins weite Land der Sprache“ der Brüder Grimm und stellt auf wunderbare Weise die Verbindung zwischen der Sprache der Märchen und den inneren und äußeren Bildern des Waldes dar.

Eröffnet wird die Ausstellung im Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus am 16. Februar 2020 um 16:00 Uhr mit einer Einführung der Künstlerin.


 

Sonderausstellung

Die Heilige Katharina und ihr Markt

Wer war eigentlich diese Heilige, der in Steinau an der Straße (und nicht nur dort) ein Markt gewidmet ist, der im Jahresablauf immer etwas ganz Besonderes dargestellt hat?
Der Legende nach stammte sie aus Alexandrien. Sie war eine Königstochter und lebte im vierten Jahrhundert, sie starb als Märtyrerin und ihr Gedenktag ist der 25. November. Sie ist als Heilige für all die Dinge zuständig, die mit Rädern zu tun haben und somit auch die Schutzheilige der Wagenbauer und Töpfer. Kein Wunder also, dass sie auch die Schutzpatronin von Steinau an der Straße wurde.
Im Volksmund ist im Zusammenhang mit der heiligen Katharina folgender Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein!“, da ihr Gedenktag eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent ist. Bei der Adventszeit handelt es sich um eine Bußzeit, eine Zeit des Fastens und des Verzichts auf bunte Feste zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Deshalb feierte man seit mittelalterlicher Zeit gerne vor dem Beginn des Advents den Kathreintanz. Zur Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit, zum letzten Einkauf vor den Weihnachtsmärkten wurden in zahlreichen Städten Katharinenmärkte abgehalten, eben auch in Steinau, das Recht dazu wurde vor 730 Jahren von Rudolf von Habsburg an die Stadt verliehen.
In Steinau jährt sich nun der traditionelle Katharinenmarkt zum 730. Mal. In einer kleinen Ausstellung werden einige Informationen über die Heilige Katharina und das Brauchtum um diese Heilige gezeigt.
Zu sehen sind Andachtsbilder und Darstellungen der Heiligen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und Ansichten des Katharinenklosters auf dem Sinai, einem der ältesten Klöster überhaupt, es wird in einigen spannenden historischen Graphiken gezeigt.
Die Ausstellung wird im Museum Brüder Grimm-Haus gezeigt und ist bis Februar 2020 zu sehen.
Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sind die Öffnungszeiten geändert. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig auf der Homepage.


Sonderaustellung bis zum 6. Oktober 2019

Märchen und Sagen im Museum

Es gibt Orte, denen wohnt eine große Kraft der Erinnerung inne, denn sie verknüpfen Ferne und Nähe, Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Orte, an denen Dichter gelebt und gearbeitet haben, Orte, die sie beschrieben haben oder einfach Orte, die die Aura literarische Werke besitzen. Ganz besonders trifft das auf die phantastische Literatur zu. Dazu gehören auch die Märchen und Sagen.
Wir suchen heute diese Orte auf, um in Räumen und dort zu findenden abgelebten Dingen etwas von der Phantastik dieser Stoffe zu erleben und von den Menschen, die mit ihrer Arbeit diese Phantastik geschaffen haben, einen Abglanz ihrer Kreativität zu erleben, sie vielleicht etwas besser zu verstehen. Manchmal, im Glücksfall weht einen geradezu der Hauch einstiger Vitalität und Kreativität an. Häuser von Dichtern und Denkern, Häuser, in denen sich ihre Geschichten abgespielt haben, sind schon sehr früh in Deutschland zu Monumenten, Museen und Gedenkstätten gestaltet worden, um diese Aura zu konservieren.
Häuser, die mit Märchen und Sagen in Verbindung stehen, sind noch einmal etwas ganz Besonderes. Sie strahlen etwas Geheimnisvolles aus und bezaubern damit ihre Besucher.
Deshalb stellt das Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus in einer kleinen dokumentarischen Ausstellung, die noch bis zum 6. Oktober zu sehen ist, einige Museen vor, die sich an historischen Orten mit Märchen und Sagen beschäftigen und die Aura des Märchens so auch in unserer heutigen Zeit erhalten.
Diese Ausstellung soll solche Häuser, solche Museen vorstellen, die eben den Hauch des Märchens spüren lassen. Die Ausstellung war einmal ganz groß geplant, sollte viel mehr Museen vorstellen, mit einem Reiseführer begleitet werden. Nun müssen wir erst einmal ganz klein anfangen, das heißt aber nicht, dass die sagenhaften Häuser und die märchenhaften Gegenstände, die hier nun zu sehen sind, nicht verzaubern würden und was nicht ist, das kann noch werden.
Die Ausstellung, die zum Teil von Marah Naumann während eines Praktikums im Jahr 2018 erarbeitet wurde, stellt nun einige wichtigste Museen in Deutschland vor, die sich mit Märchen, Sagen und ihren Schöpfern beschäftigen.
Manches ist seit der Arbeit an den Ausstellungstafeln noch an Museen dazugekommen. So wurde in Hanau im Frühjahr 2019 GrimmsMärchenreich eröffnet. Manches wartet noch auf seine Entdeckung.
Trotzdem, hier wird ein erster Schritt in eine märchenhafte Museumswelt getan und es werden noch viele folgen…


26. Mai bis 27. Juli 2019: Ausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft

Bricklebrit!

Spannend verspricht auch die neue Ausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft zu werden, deren Mitglieder den traditionellen Sujets der Malerei, Grafik, Fotografie und Bildhauerei durch innovative Interpretationen zeitgemäße Ausdrucksformen verleihen.

Die diesjährige Ausstellung nimmt als Ausgangspunkt die Anweisung an den Esel aus dem Märchen "Tischchen deck dich!", Goldstücke zu speien. Doch wird dies nicht im wortwörtlichen Sinne aufgefasst, denn das, was die Künstlerinnen und Künstler mit Stift, Pinsel und anderen Werkzeugen anfertigen, sind dies nicht auch "Goldstücke"?

1857 wurde die Frankfurter Künstlergesellschaft gegründet und hatte im Laufe ihrer Geschichte über 700 Mitglieder. Seit jeher ist der Grundsatz der Künstlergesellschaft, künstlerische Kompetenz nicht einer bestimmten Kunstform oder Kunstmode zu unterwerfen, sondern allen künstlerischen Ausdrucksformen im Bereich der bildenden Kunst ein Forum zu bieten. So bewegen sich die ausgestellten Arbeiten vom Realismus über einen zeitgemäßen Naturalismus zur freien Interpretation bis hin zur Abstraktion.

Das Museum Brüder Grimm-Haus bietet den Mitgliedern der Frankfurter Künstlergesellschaft seit vielen Jahren die Möglichkeit, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. An der diesjährigen Schau beteiligen sich 15 der 20 ordentlichen Mitglieder.

Das Kuratoren-Team der Ausstellung bilden die beiden Vorstandsmitglieder:
Andreas Wald und Claus Delvaux.

Es stellen aus:

Heidi Böttcher-Polack, Claus Delvaux, Joerg Eyfferth, Inge Helsper-Christiansen,
Norbert Komorowski, Martin Konietschke, Matthias Kraus, Uli Mai, Klaus Puth, Mojgan Razzaghi, Achim Ribbeck, INK Sonntag-Ramirez Ponce, Clemens M. Strugalla,
Nicolas Vassiliev und Andreas Wald


Ausstellung 17. März bis 19. Mai 2019

Hilde Heyduck-Huth

Eine Ausstellung mit Büchern und Bildern zum 90. Geburtstag der Kinderbuchillustratorin

Hilde Heyduck-Huth und ihr Mann Christof Heyduck leben seit dem Jahr 2002 in Bad Orb. In diesen 10 Jahren sind beide ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens im Main-Kinzig-Kreis geworden.
Beide sind schon seit Kindheit und Jugend mit künstlerischem Arbeiten vertraut und haben es früh verstanden, ihre eigenen dementsprechenden Ansätze auszubauen und jeweils eine internationale Karriere aufzubauen.
Die seit über 50 Jahren erscheinenden Illustrationen zu Bilder- und Kinderbüchern von Hilde Heyduck-Huth haben ganze Generationen von Kindern geprägt. Auch Bücher, die mit ihren Texten erschienen sind, zeigen den pädagogischen und bildhaft geprägten Anspruch der Künstlerin. Die Bücher, die vielfach bis heute in renommierten Verlagen erscheinen und wegen ihrer Direktheit und Offenheit nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben, sind ein wichtiger Bestandteil der Buchkunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geworden und auch bezüglich der pädagogischen Ansätze, die dort vertreten wurden, vielfältig anerkannt und ausgezeichnet. Dafür sprechen auch zahlreiche Auslandslizenzen, Aufträge aus dem Ausland und diverse übergeordnete und internationale Preise. Hilde Heiduck-Huth ist bis heute, bis zu ihrem bevorstehenden 90. Geburtstag und darüber hinaus aktiv und arbeitet weiter an neuen Büchern, hält Kontakt zu Verlagen und gestaltet, was für sie während der ganzen Karriere wichtig war, weiterhin freie Arbeiten, gestaltet aber auch weiterhin etwa Entwürfe für sakrale Textilkunst.
Fast ständig sind Arbeiten von Hilde Heyduck-Huth in den regelmäßig wechselnden Ausstellungen des Bilderbuch-Museums Burg Wissem in Troisdorf zu sehen. Diese Institution, die sich der Dokumentation und Aufarbeitung der Bilderbuchkunst angenommen hat und singulär in der deutschen Museumslandschaft steht, erhielt den Vorlass von Hilde Heyduck-Huth und sie ist da mit Janosch oder Nikolaus Heidebach in bester Gesellschaft. Alleine die Würdigung in Troisdorf, dort war ihr auch schon eine Einzelausstellung (mit Begleitpublikation) gewidmet, zeigt, welche Bedeutung die Arbeit von Hilde Heyduck-Huth im Bereich der Buchkunst hat.
Interessant ist es auch, die Erfahrungen mit Arbeiten von Hilde Heyduck-Huth im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau zu betrachten. Gerade das auf über drei Quadratmeter vergrößerte Rotkäppchen-Puzzle ist sehr augenfällig präsentiert. Viele Besucher, das Puzzle stammt aus dem Jahr 1966, kennen dieses Bild aus eigenen Kindertagen und erkennen es wieder, fragen nach, sehen dann die beiden originalen Arbeiten mit Märchenmotiven und erinnern sich an Bücher, die Hilde Heyduck-Huth gestaltet hat, die in der eigenen Kindheit ein Bücherschatz waren. Es wird so deutlich, die Kunst von Hilde Heyduck-Huth prägt und bleibt in Erinnerung, nicht nur bei Sammlern von Bilderbüchern!
Das ist auch der Ansatz unserer Ausstellung z um 90. Geburtstag. In diesem Bändchen wurden Texte zusammengestellt, die Hilde Heyduck Huth wichtig sind, natürlich geht es da vornehmlich um ihre Illustrationen. Es wird aber auch immer wieder betont, wie wichtig ihr die freien Arbeiten sind und dass ohne Illustrationen diese Arbeiten kaum entstanden wären und umgekehrt. Eigentlich ist jede freie Arbeit ein ganzes Buch, ein ganzer Kosmos. Auch wenn Hilde Heyduck-Huth da viele Assoziationen offen lassen möchte, es sind ganze Geschichten, die da in einem Bild erzählt werden. Es ist Hilde Heyduck-Huth, die diese Geschichten während ihres langen künstlerischen Wirkens uns immer wieder erzählt!
Dafür danken wir ihr mit dieser Ausstellung!

 


Ausstellung: 4. November 2018 - 3. März 2019

Story Trade
Pia Winkenstern - Neue Arbeiten

Eröffnung: 4. November 11:00, die Künstlerin ist anwesend.  

Als Fake News werden manipulativ verbreitete, vorgetäuschte Nachrichten bezeichnet, die sich überwiegend im Internet, zum Teil viral verbreiten. Zunehmend wurde Fake News auch zu einem politischen Schlagwort und Kampfbegriff.
Der Rechtschreibduden, der den Begriff 2017 in die 27. Ausgabe aufnahm,[3] definiert ihn als „umgangssprachlich für in den Medien und im Internet, besonders in den Social Media, in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldungen“.
Märchen sind Prosatexte, die von wundersamen Begebenheiten erzählen. Das Märchen wird als Volksmärchen anonym und mündlich überliefert. Im Unterschied zur Sage und Legende sind Märchen frei erfunden und ihre Handlung ist weder zeitlich noch örtlich festgelegt.
Sind Fake News Märchen?
Sind Märchen Fake News?
Die Künstlerin Pia Winkenstern, die sich mit aktuellen und politischen Themen beschäftigt, hat sich auch diese Frage gestellt und für sich in dem Werk Story Trade beantwortet. Wie in einem Tagebuch bearbeitet sie die unzähligen Themen, die auf die Menschen niederprasseln, sich wiederholen, die sich immer wieder als roter Faden in unserer Welt zusammenfinden und hat so einen ganz eigenen Kalender geschaffen. Die Monate Januar und Februar werden nun im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau präsentiert. Im Anschluss daran werden die Monate März und April im Kunstverein Kirchzarten zu sehen sein.
Pia Winkenstern, in Alsfeld geboren, hat ihre künstlerische Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt, der Städelschule, begonnen und von 2010 bis 2016 an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert, wo sie als Meisterschülerin ausgezeichnet wurde. Seit 2011 tritt sie mit einer regen Ausstellungstätigkeit in die Öffentlichkeit.
Das Studium in München verbindet sie übrigens mit Ludwig Emil Grimm, der einer der ersten Studenten dieser Einrichtung war.


Ausstellung vom 22. April bis 20. Mai 2018

„Märchenbilder“ im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau 

Ausstellungseröffnung: 22.April 11:00 Uhr

Steinau: Was sind Märchenbilder? Zeigen sie nur die Handlung der Geschichte, oder zeigen sie mehr? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Künstler Jürgen Kadow in Form eines Gemäldezyklus zu Märchen der Brüder Grimm, der ab dem 22. April im Museum Brüder Grimm-Haus zu sehen ist.

Ursprünglich war die Märchensammlung der Brüder Grimm nicht illustriert. Sie war als wissenschaftliche Ausgabe gedacht und das Bebildern war nicht im Interesse der Brüder Grimm. Jacob Grimm war der Ansicht, dass sich jeder Leser seine eigenen Bilder zu den Märchen im Kopf machen könne. Als Wilhelm Grimm im Jahr 1825 bei seinem Bruder Ludwig Emil sieben Illustrationen für die Kleine Ausgabe der Märchensammlung bestellte, führte dies zu heftigen Diskussionen unter den Brüdern. Sollte etwa die Hexe einfach als alte Frau dargestellt sein, oder als furchteinflößendes Wesen? Wilhelm wollte puristische Bilder, während sein Bruder Ludwig Emil hingegen die unheilbringende Aura einer Hexe samt Katze und Eule darstellen wollte.

Jürgen Kadow hat sich bei seinen Märchenbildern für ähnliche Vorstellungen wie Ludwig Emil entschieden. Mittels bestimmter Techniken zeigt er, wie viele Ebenen ein Märchenbild hat. Der 1954 in Roth bei Nürnberg geborene Künstler beschäftigte sich bereits während seines Meisterstudiums an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg mit der Funktion von Farbe im Bild. Er sieht es als seine Aufgabe, in seinen Bildern Farbe nicht nur zum Abbilden von Gegenständen zu  benutzen, sondern als selbstständiges Element zu behandeln, das eigene Räume beansprucht.

In Kadows Werken lassen sich die einzelnen Schritte des Entstehungsprozesses nachempfinden. Die Verwendung von Ölfarbe, die sich mit Wasser vermalen lässt, sowie die besondere Schichttechnik verleihen seinen Werken eine hohe Transparenz. Auf diese Weise baut er ein in sich wachsendes Leben auf, dessen Farbnuancen sich in monochromer Stille zusammenfügen. Dabei entwickeln sich leise Formen, die in ihrer Einfachheit eine poetische Selbstverständlichkeit entfachen.

Jürgen Kadow schafft so Bilder, die den Betrachter in eine neue geheimnisvolle Welt eintreten lassen. „Ich möchte keine Geheimnisse lüften, sondern mit meiner Kunst neue erschaffen”, beschreibt Jürgen Kadow seine Arbeit. Seine Bilder vermitteln eine Atmosphäre mystischer Stille und beeindrucken vor allem durch ihre Anmut und Ästhetik. Seine Werke werden bei Ausstellungen in Galerien und auf Kunstmessen weltweit, unter anderem in Japan und den USA, präsentiert.

Mit einem Gemäldezyklus, der 2017 vollendet wurde, beschäftigte sich der Künstler nun auch mit den Märchen der Brüder Grimm. In den Werken gelingt es ihm, besondere Aspekte der Geschichten einzufangen: Das Wunderbare, das Zauberhafte, aber auch das Anarchische, das die Märchen der Brüder Grimm ausmacht. Gleichzeitig vermittelt er aber auch den zarten und poetischen Reiz des Märchens. Andererseits bildet Kadow skurrile, bizarre und unheimliche Aspekte der Erzählungen ab.

So entstanden unverwechselbare Bilder, die dem Betrachter durch herrliche Farbklänge die Freiheit der eigenen Vorstellungskraft nicht etwa nehmen, sondern zum Weiterfantasieren einladen.


Ausstellung vom 04. März 2018 – 15. April 2018

Reinhard Brandel – Illustrationen

Reinhard Brandel wurde 1948 in Goslar am Harz geboren. Nach einem Design-Studium an der Fachhochschule in Saarbrücken war er in den 1970er Jahren in verschiedenen Werbeagenturen in Frankfurt am Main und in Stuttgart tätig. Anschließend wirkte er freischaffend als Grafikdesigner und Illustrator. In diese Zeit fällt auch seine Beschäftigung mit den Brüdern Grimm. In den Jahren 1988 und 1989 wurden die ausgestellten Märchenbilder für einen Kalender gestaltet, der unter dem Titel „Zauberwelt der Märchen“ erschien. Es sind aber nicht nur die Brüder Grimm, die Reinhard Brandel inspirieren, es sind skurrile und ganz besondere Figuren aus Sage, Literatur und Überlieferung, die ihn ansprechen und denen er ganz ungewöhnliche Bildfindungen widmet, da verbreiten Teufel und Vampire keinen Horror, man schmunzelt über sie, genauso wie über andere vermeintlich alltägliche Situationen, die Brandel mit Farbe und Stift festhält.

Die Ausstellung mit Arbeiten von Reinhard Brandel ist im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau vom 04. März bis zum 15. April zu sehen. Das Museum hat täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Eintritt 6,00 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.


Ausstellung: 15. Oktober 2017 bis 25. Februar 2018

Biblia Pauperum – Die Illustrationen der Armenbibel und der Freskenfund in der Steinauer Katharinenkirche

In der Biblia Pauperum, der Armenbibel, werden bis in das ausgehende Mittelalter bildwirksamen Szenen aus dem Alten Testament entsprechende Szenen aus dem Leben Christi, also dem Neuen Testament, gegenübergestellt und als Typus und Antitypus miteinander in Verbindung gebracht. Das Alte Testament wiederholt und erfüllt sich sozusagen im Neuen Testament. Gleichsam ist das Alte Testament ein Kommentar der neutestamentarischen Szenerie. Bei den Bildern konnte es sich um Paare handeln, häufig sind es aber zwei Darstellungen des Alten Testamentes, die dann einer Szene des Neuen Testamentes gegenübergestellt wurden. Im ausgehenden Mittelalter hatten sich 40 solcher Dreiergruppen von Bildern als eine mehr oder weniger kanonische Bildfolge entwickelt, In Holzschnitten weit verbreitet, wurden diese Bildfolgen zu Büchern gebunden.
Eine solche Bibelausgabe war, weil sie nur einen Teil der biblischen Geschichten enthielt, wesentlich preiswerter und handhabbarer als das Manuskript eines umfangreichen Volltextes, und die Armenbibeln fanden so als Blockbücher weite Verbreitung.
Bedingt durch die Verständlichkeit der Bilder und häufig auch volkssprachliche Texte waren die Armenbibeln für das breite Volk, das die alten Sprachen nicht beherrschte, verständlich und stellten so einen Zugang zu den biblischen Inhalten in Vorreformatorischer Zeit her. Außerdem beinhaltete die Zuordnung von oft acht vorneutestamentlichen Texten eine Art Kommentar zum Neuen Testament, den Anfängen der Kirchengeschichte und deren Zukunft, die das Verstehen und die Vermittlung der Kerngeschichte erleichterten.
Im Chor der Steinauer Katharinenkirche befand sich ein im 14. Jahrhunderts entstandener Freskenzyklus einer Biblia Pauperum. Ein freigelegtes und restauriertes Freskenfeld mit der Opferung Isaaks konnte im Jahr 2016 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Opferung Isaaks wir In einer kleinen Ausstellung wird nun eine vierzigseitige Biblia Pauperum, die als Blockbuch mit Holzschnitten.
Die Ausstellung präsentiert in farbigen Fotos eine Bilia Pauperum die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Blockbuch entstand und mit Holzschnitten eines unbekannten niederländischen Künstlers versehen ist. Die 40 Illustrationen zeigen jeweils in der Mitte eine Szene aus dem neuen Testament und links und rechts davon die entsprechenden Vorbilder aus dem Alten Testament.
Der Darstellung von Christus am Kreuz entsprechen da die Oferung Isaaks (auch hier will ja ein Vater seinen Sohn hingeben) und die Erhöhung der ehernen Schlang. Hier ist es so, dass von Moses eine eherne Schlange auf Anweisung Gottes aufgestellt wurde, um die Menschen nach dem Biss von feurigen Schlangen zu heilen. Die Verehrung dieser Schlange wird als Vorbild für die Verehrung des Kreuzes gesehen.
 


 

Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Museum Brüder Grimm-Haus

Georg Dickenberger – Martin Konietschke – Andreas Wald

Es ist inzwischen eine lieb gewordene Tradition, dass in jedem Jahr einige Mitglieder der Frankfurter Künstlergesellschaft ihre Werke im Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus präsentieren.
In diesem Jahr sind es Barbara Dickenberger, die Arbeiten ihres Vaters Georg Dickenberger vorstellt, Martin Konietschke und Andreas Wald, der im Main-Kinzig-Kreis auch als Kulturpreisträger bekannt ist. Die Ausstellung wird am 20. August um 11.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 01. Oktober zu sehen.
Wieder sind es ganz unterschiedliche Künstler, deren Werke da in Steinau präsentiert werden, Neben den Arbeiten von Georg Dickenberger, einem wichtigen Vertreter der Frankfurter Kunstszene der Nachkriegszeit sind es der Bildhauer Martin Konietschke, der mit Bronzearbeiten vertreten ist und Andreas Wald, der durch seine gemalte Architektur quasi einen sozialkritischen Realismus prägte.
Dickenberger (1913 – 2004) malte in einem farbintensiven, expressiven Stil. Zumeist entstanden Landschaften, die Motive aus Frankreich oder Irland aufgriffen; Steine, Hölzer oder Wurzeln waren Ausgangspunkte für seine Bilder. Den Maler interessierten nicht so sehr die Landschaftsansichten als vielmehr die Strukturen der dargestellten Gegenstände. Der dynamische Malprozess trug bei ihm dazu bei, sich immer mehr von der Motivwelt zu entfernen. Es kam zu verselbstständigten rhythmischen Farbniederschriften. Die Bilder wurden Kraftfelder, Teil der lebendigen Verwandlung. Gleichalt wie die Quadriga-Künstler Karl Otto Götz und Otto Greis stellte er bereits 1947 aus, blieb aber gegenüber dem Informel eher distanziert und knüpfte an den Expressionismus vor 1933 an, war aber auch als Dichter, Funkkautor und Kunstkritiker tätig.
Martin Konietschke wurde 1961 geboren und erhielt seine Ausbildung von 1977 bis 1979 am Lehrstuhl für plastisches Gestalten an der Technischen Universität Darmstadt, bei Prof. Waldemar Grzimek, Richard Hess und Lutz Brockhaus und 1982 bis 1989 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Christian Höpfner und Prof. Günter Dollhopf. Er ist nicht nur als Bildhauer, Maler und Graphiker tätig, schon von Anfang an sind es auch pädagogische Aufgaben, die ihn reizen. Er ist aber genauso als Ausstellungsmacher aktiv.

Ein Jahr später wurde Andreas Wald geboren, der seine Ausbildungin Frankfurt und Stuttgart erhielt. Seine Arbeit ist geprägt von Motiven leerer, ja manchmal apokalyptisch wirkender Architektur. Die bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Szenerie isst unbelebt, kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze ist zu entdecken. Mit der allgegenwärtigen Tristesse in seinem Oeuvre von will er jedoch nicht nur Gesellschaftskritik vermittelt werden, sondern auch Hoffnung. Nur auf den ersten Blick wirkt die opulent dargestellte Leere bedrückend, auf den zweiten Blick symbolisiert sie Raum für neue Ideen, für einen Neubeginn. Er selbst sagt: "Ich möchte in meinen Bildern Geschichtsräume in Zeit und Raum schaffen.“ Der Kunst als schöpferischem Akt bedient er sich, um seine Meinung zu Gesellschaft und zu historischen Abläufen mitzuteilen.
Während der Ausstellung gibt es noch eine besondere Veranstaltung am Freitag, 1. September 2017 um 19.30 Uhr
Zusammen mich Jochen Nix wird Barbara Dickenberger Filmmaterial zu ihrem Vater vorstellen und Texter lesen. Unter dem Motto „Die Palette – Georg Dickenberger und die Frankfurter Kunstszene der Nachkriegszeit“ ist so ein ganz eigener Einblick in die Kunst von Georg Dickenberger gegeben. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.


16. Juli bis 6. August, Ausstellung:

„Jedes Gemälde beginnt mit dem ersten Strich“

Kulturschaffende der Region sehen den Künstler Ludwig Emil Grimm neu
Ausstellungseröffnung in Steinau an der Straße am16. Juli 2017 11.00 Uhr,
Museum Brüder Grimm-Haus
 

(Plakatmotiv: © Anna Zeis-Ziegler)

Der Maler und Graphiker Ludwig Emil Grimm (1790 – 1863), der jüngere Bruder der Sprachforscher und Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm war ein bedeutender Künstler der Romantik Er schuf Portraits, Genredarstellung und hat immer wieder die Natur dargestellt, auch die Natur im heutigen Main-Kinzig-Kreis.

Es gibt sicherlich kaum einen Künstler, der so sehr mit seinen Werken und seinem Leben in der ganzen Region zwischen Frankfurt und Fulda vertreten ist, wie das bei Ludwig Emil Grimm der Fall ist.
Er wurde in Hanau geboren, wuchs in Steinau an der Straße auf, wo er von 1790 bis 1803 gelebt hat, er hat in Gelnhausen gezeichnet, er hat in Schlüchtern seine Motive gefunden und in Birstein, die Großmutter stammte dort her und ein Vetter lebte dort, hatte es ihm nicht nur die Landschaft angetan, auch die bei der Fürstin weilende Gräfin Auguste von Wächtersbach. Steinau und die Region nehmen einen wichtigen Platz in seinem Werk und in seinen Lebenserinnerungen ein. Der ganze Maion-Kinzig-Kreis ist eine Region, die Ludwig Emil Grimm geprägt hat. Das zeigt das Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus mit seinem Ludwig Emil Grimm-Kabinett, wo Graphik und Zeichnungen präsentiert werden und man Ludwig Emil Grimm als Künstler gerecht wird, im Kreis nimmt man sich aber auch seiner Biographie an. Der Verein Wilde Kultur Birstein hatte schon im vergangenen Jahr mit dem Musical „Der wilde Grimm“ Aufsehen erregt. Weil keine Leiter und kein Heuboden in Steinau vor Ludwig Emil Grimm sicher war, hatte er als Kind den Namen „der Wilde“ bekommen. Ob er dann bei einem Besuch in Birstein bei der Gräfin Auguste so wild war, wir wissen es nicht…
Das Treffen des jungen Künstlers mit der Isenburger Fürstin Charlotte, ihrer Tochter Prinzessin Victoria und ihrer Nichte, der Gräfin Auguste von Ysenburg-Wächtersbach, die zarten Bande, die Ludwig und Auguste gerne geknüpft hätten und die Trennung, das wurde Thema eines Musicals.
Schon im letzten Jahr konnten aus den Beständen des Museum Brüder-Grimm-Haus einige Tage vor den Musical-Aufführungen in Birstein eine ansehnliche Zahl von graphischen Arbeiten Ludwig Emil Grimms gezeigt werden. In diesem Jahr haben sich das Steinauer Museum und der Birsteiner Verein eine ganz andere Aufgabe gestellt. Man hat nun 19 Künstler und Kultursachaffende der Region (das geht von Mühlheim bis Fulda und von Arnburg bis Kleinkahl) mit Ludwig Emil Grimm und seinem Werk konfrontiert und es sind neue Arbeiten entstanden. Ludwig Emil Grimm, der im Musical eine Schaffenskrise überwindet, spricht davon das jedes Gemälde mit dem ersten Strich beginnt. Es sind nicht nur Gemälde entstanden. Es sind Arbeiten auf Papier, auf Leinwand, es sind Skulpturen, manches ist digital, Glas ist dabei, Keramik, Backwerk, es sind Dialoge mit Ludwig Emil Grimm, Kommentare, Auseinandersetzungen. Diese Arbeiten werden nun erstmals, zusammen mit Werken von Ludwig Emil Grimm, ab dem 16. Juli 2017 bis zum 06. August 2017 im Steinauer Brüder Grimm-Haus gezeigt, bevor die Ausstellung, mit etwas verändertem Focus dann zu den Musical-Aufführungen von 10. bis zum 13. August auch in Birstein im Bürgerzentrum und dann noch in Gelnhausen in der Ehemaligen Synagoge zu sehen sein wird.
Die Ausstellung, die großzügig vom Kultursommer Main Kinzig Fulda unterstützt wurde, wird von Landrat Thorsten Stolz am 16. Juli um 11.00 Uhr in Steinau eröffnet, dazu werden alle Kunstfreunde eingeladen.

Workshops begleiten die Ausstellung an allen drei Orten, Künstlergespräche ergänzen das Programm.
Im Museum Brüder Grimm-Haus:
16.07. 15:00 Uhr, Künstlergespräch: Britta Schäfer-Clarke (Objektkunst) und Jesekiel (Künstler). Eintritt frei

18.07. 14:00 – 16:00 Uhr Workshop: Matthias Kraus: „Zeichnen mit Tusche“, für Kinder ab 8 Jahre & Erwachsene Bitte mitbringen:  Wassergläschen, Pinsel, Feder und Federhalter, Zeichenblock DIN A3 oder A4, Gebühr 5,- Euro

21.07. 16:00 Uhr Führung durch die Ausstellung

So wie Ludwig Emil Grimm in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Region bereiste, so sollen seine Werke und die Resultate eines künstlerischen Diskurses auch in der ganzen Region zu sehen sein.

In Steinau an der Straße, Museum Brüder Grimm-Haus: vom 16.07. bis 06.08.

In Birstein, Bürgerzentrum: vom 09.08. bis 20.08.

In Gelnhausen, Alte Synagoge: vom 26.08. bis 13.09.

Die Bildergeschichte "Hänsel & Gretel 2.0 – Die Geschichte von Hunger und Überfluss" von Anna Zeis-Ziegler können Sie hier aufrufen.

 


 

Ausstellung: 04. Juni bis 09. Juli 2017

Claus Bury – Bauernarchitektur

Fotostrecke, Modelle, Installation im Hof
Eröffnung 04. Juni 11.00 Uhr. Einführende Worte spricht Freddy Langer

 

Der in Frankfurt am Main lebende Bildhauer Claus Bury ist bekannt für seine riesengroß dimensionierten und begehbaren architektonischen Skulpturen. Von 2003 bis 2011 bekleidete er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Seinen Arbeiten begegnet man überall in Deutschland im öffentlichen Raum. Seinen Fotografien, die eher zufällig auf Feldern und vor Bauwerken in aller Welt entstanden, sie sind nun im Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße zu sehen.
Inspiration für seine Skulpturen holt sich Bury bei seinen Reisen durch verschiedene Kontinente, bei denen er Zeugnisse der frühen Architekturgeschichte, Ruinen und Tempelanlagen, fotografiert und malt, unter anderem in Griechenland, in Ägypten oder in Mittelamerika. In der Zwiesprache mit der Vergangenheit durchdringt der archäologiebegeisterte Künstler das Wesen der aufgesuchten Orte. Bury wendet bei der Gestaltung seiner Skulpturen regelmäßig die Zahlensysteme des mittelalterlichen Mathematikers Leonardo Fibonacci (um 1170 bis nach 1240) an. Dies gilt auch für sein bisher größtes Werk, den Bitterfelder Bogen, eine Stahlskulptur, die als Aussichtsplattform dient.
Als vor rund zwanzig Jahren ein opulenter Bildband die architektonischen Skulpturen Claus Burys vorstellte, wurden mit kleinen Abbildungen im Vorwort Querverbindungen zu etruskischen Felsengräbern und den utopischen Entwürfen der beiden französischen Revolutionsarchitekten Claude-Nicolas Ledoux und Étienne-Louis Boullée gezogen, die dem Betrachter augenblicklich einleuchteten. Es fanden sich dort allerdings auch zwei Schwarzweißfotografien von gestapelten Strohballen, lakonisch bezeichnet: „Bauernarchitektur, 1983.“ Claus Bury hatte sie auf Feldern bei Limburg und Bruchköbel entdeckt und fotografiert. Wenig später nahm er die Bilder als Ausgangspunkt für eine großformatige Arbeit.
Bauernarchitektur heißt nun auch die Ausstellung, in der Claus Bury ausgewählte Fotos solcher Strohstapelungen zeigt. Aufgenommen hat er sie in den vergangenen dreißig Jahren an den unterschiedlichsten Punkten der Welt. Gezeigt werden sie im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau, das ihn begeister, seit er, zusammen mit Museumsleiter Burkhard Kling, im Jahr 2011 den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises erhalten hat.
Was Bury für die Ausstellung (und ein Buch) da zusammengestellt hat, ist eine Art Katalog der Formen, die sich in der Vorratswirtschaft wie zwangsläufig ergeben, wenn Stroh gelagert wird. Dabei kann Bury trotz seiner bisweilen distanzierten, dokumentarischen Annäherungsweise eine gewisse Hochachtung vor den Bauern und ihren Schichtungen nicht verhehlen.
Es sind mitunter gigantische Blöcke, zusammengesetzt aus tausend Pressbündeln und mehr. Hier Walzen, dort Blöcke, so hoch gestapelt, dass die angelehnten Leitern nicht mehr bis oben hin reichen. Einige Ballen sind verpackt, andere von Dächern überspannt. Es gibt Würfel, Blöcke und Pyramiden. Manche sehen aus wie Maya-Tempel in Mexiko, andere wie antike Wallanlagen. Dort, wo erste Ballen schon herabgestürzt sind und sich Spalten auftun, denkt man wiederum unweigerlich an die romantischen Darstellungen von Burgruinen.
Neben diesen Fotos zeigt Bury, um seine gedanklichen Welten deutlich zu machen, Modelle seiner architektonischen Skulpturen. Im Hof des Museums wird für die Zeit der Ausstellung eine Bauernarchitektur entstehen.


Ausstellung: vom 02. April 2017 bis zum 28. Mai 2017

Dorle Obländer – Eine kleine Retrospektive

Eröffnung: am 02. April 2017, 11.00 Uhr
Musikalische Umrahmung: Eckhard Siebers
Einführung: Prof. Dr. Heinz Schilling

Dorle Obländer (1947 – 2016) hat in Schlüchtern gelebt und war seit 1992 als freischaffende Künstlerin tätig. Sie hat das Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus gerne besucht und schon 1999 wurden ihre Plastiken, die unter dem Titel „Grimms little losers“ entstanden waren, dort ausgestellt, die Verlierertypen im Märchen wurden da gezeigt und die Männer-WG, die von Sneewittchen wegen des Prinzen verlassen wurde, die hat dann auch nach dieser Ausstellung ihren festen Wohnsitzim Steinauer Amtshof bekommen.

Die griesgrämig dreinblickenden Zwerge sind inzwischen in unzähligen Fotoalben zu finden, kaum ein internationaler Tourist lässt sich nicht mit den verlassenen Herren fotografieren. So hat Dorle Obländers Werk den Weg in die ganze Welt genommen. Angefangen hatte sie mit den Betonfiguren. Bald kamen auch zeichnerische Experimente hinzu, die Malerei wurde ein zweites Standbein für die Künstlerin Dorle Obländer. Einen groß angelegten Märchen-Zyklus wollte das Museum Brüder Grimm-Haus im Frühjahr 2016 ausstellen. Leide sollte es anders kommen. Nun werden die Märchenbilder (18 konnte die Künstlerin noch fertigstellen, eines ist unvollendet geblieben) zusammen mit weiteren Werken von Dorle Obländer aus den letzten 20 Jahren im Rahmen einer kleinen Retrospektive doch im Steinauer Museum Brüder-Grimm-Haus präsentiert. „Ich mag das Skurrile und Komische in der Kunst und hoffe, man kann das in meinen Arbeiten wiederfinden.“Das hat die Künstlerin einmal über ihre Arbeiten gesagt. Das ist auch das Besondere an Dorle Obländers Kunst. Sie enttarnt mir komischen und skurrilen Elementen, die sie karikaturhaft einsetzt, manches, was hinter Masken verborgen ist. Menschen mit ihren unterschiedlichen Eigenheiten und Unzulänglichkeiten stehen bei Dorle Obländers Arbeiten immer im Vordergrund. Auch bei Märchenfiguren hat sie das Menschliche gesehen und ihre Eigenheiten in liebenswerter Weise dargestellt. Auf das Wesentliche reduziert, lassen ihre karikaturhaften Darstellungen schnell erkennen, wo die Schwachpunkte der dargestellten Personen liegen. Man kann schnell in ihren Gemälden und Betonplastiken erkennen, um was für Zeitgenossen es sich da handelt. Und, das ist wichtig, man lacht, aber man lacht nicht über die Dargestellten, man lacht mit ihnen.


Ausstellung: 25. September bis 13. November 2016

Heute koch ich , morgen brat ich

Bildpaare von Daniela Haug zum gleichnamigen Kochbuch von Stevan Paul

„Heute koch ich, morgen brat ich“, diese Aussage weckt bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen und entführt sie in Märchenwelten voller Poesie, Fantasie und Genuss, klingt es doch fast so, wie Rumpelstilzchens Gesang am Feuer, und schon sind wir bei den Brüdern Grimm, was der Autor des Kochbuches „Heute koch ich, morgen brat ich…“ sich auch wünscht.
Die Märchenwelten der Brüder Grimm liegen ganz in der Nähe der Küche: Hier wie da geht es um eine genussvolle Auszeit vom Alltagsrauschen, um Familienzeit, schöne Stunden und gemeinsame Momente.

Inspiriert von den bekanntesten Märchen der Brüder Grimm entwickelte der Kochbuchautor Stevan Paul eine ganz eigene kulinarische Märchenwelt in 60 Rezepten, in der besondere Würzungen, viele alte Gemüsesorten und Kräuter eine wichtige Rolle spielen. Es gibt Brathähnchen mit Waldpilzen, Räubereintopf oder Rosenlikör.
In den Märchen der Grimms kommt dem Essen eher eine funktionale Rolle zu: Schneewittchen wird mit einem rotbackigen Apfel verführt und mit Brotkrumen versuchen Hänsel und Gretel den Weg zurück nach Hause zu finden, gerne aber wird zum guten Ende eines Märchens groß aufgetischt, geheiratet und geschlemmt, dass sich die Tische biegen, nur leider erfahren wir nie, was den hier so kredenzt wird?

Zum Glück gibt Stevan Paul auf diese spannende Frage in 'Heute koch ich, morgen brat ich' endlich neue Antworten!

Im Zusammenspiel mit den großartigen Fotografien von Daniela Haug (sie hat Bildpaare mit Fotos der Gerichte und Fotos, die die Stimmung des Märchens aufgreifen, geschaffen) entsteht so eine kulinarische Welt, wie es sie noch nie gegeben hat. Ein Buch zum Schmökern und Träumen, zum Kochen und Genießen!
Deftige bis raffinierte Alltagsgerichte finden sich im Buch und Familienrezepte, die auch kleinen Prinzessinnen und Prinzen schmecken, dazu Speisen und Mahlzeiten, die eines Königs würdig wären und ordentlich was hermachen, wenn Gäste vorbeischauen.

Wie immer bei Stevan Paul, sind die Rezepte obwohl traditionell, modern interpretiert und überraschen mit sehr leckeren Finessen, die jedes Gericht zu einem ganz besonderen Gaumenerlebnis machen!
Ein Hinweis sei noch gestattet: das Buch ist kein Diät-Kochbuch, viel Fleisch und Fisch kommen vor, nichts ist vegan, rohvegan oder paleo – es gibt gute deutsche Küche!

Der Autor Stevan Paul kommt aus der Bodenseegegend und lebt in Hamburg. Der gelernte Koch arbeitete in führenden Häusern der deutschen Gastronomie. Seit dem Jahr 2000 ist er als Journalist und Autor zahlreicher sehr erfolgreicher Kochbücher, Food-Stylist und Kolumnist eine echte Ikone der Foodie-Szene geworden. Zusammen mit der Berliner Fotografin Daniela Haug hat er neben dem Kochbuch „Heute koch ich, morgen brat ich“ das Buch „Auf die Hand“ verfasst, das Sandwiches, Burger, Toasts, Fingerfood und Abendbrot vorstellt, es entstand gemeinsam das Festival- und Campig-Kochbuch „Open Air“. Um Rezepte mit handwerklich gebrautem Bier geht es im „Craft Beer – Kochbuch“. Sie ist Mitbegründerin einer Filmproduktion in London und Berlin und verantwortet dort als Producerin zahlreiche Projekte. Als Fotografin publiziert sie in renommierten Magazinen zu den Themen Food und Reportage.

Märchenthemen werden hier einmal in ganz neuer Weise aufgegriffen und interpretiert, nicht nur beim Kochen werden hier die Sinne angesprochen. Stevan Paul und Daniela Haug haben hier ein Märchen-Hausbuch für das 21.Jahrhundert geschaffen, sie vergessen aber keinesfalls das, was das Märchen ausmacht und das beweisen alleine schon die Bildpaare von Daniela Haug.
Das Kochbuch wird natürlich auch während der Ausstellung im Brüder Grimm-Haus angeboten.


 

Ausstellung: 11. Juni 2016 bis 07. August 2016

Wir flogen zum Mond – und entdeckten die Erde

Das Museum Brüder Grimm-Haus Steinau präsentiert aus der Sammlung des Sinntaler Handschriftensammlers und Weltraum-Enthusiasten Erhard Belz Autogramme, Modelle, historische Original Exponate und „Space-Flown-Artefakts“ aus 60 Jahren Raumfahrtgeschichte.

Austellungseröffnung: 10. Juni 2016, 18.00 Uhr. Führungen mit Eberhard Belz am Wochenende auf Anfrage.

Seit Anfang der 90er Jahre sammelt der Sinntaler Erhard Belz Autogramme und Exponate, die mit der Raumfahrt in Verbindung stehen. Nun zeigt er erstmals in den Räumlichkeiten des Museums Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße ausgewählte Stücke und Raritäten aus seiner Sammlung, die rund 60 Jahre Raumfahrtgeschichte bebildert.
Auch wenn es im ersten Moment seltsam erscheint, der Weltraum ist kein fremdes Thema in den Steinauer Museen. Unter dem Motto „Von Steinau auf die Straße ins All“ wird im Museum Steinau die in Steinau beheimatete Firma PACO – Paul GmbH & Co. KG mit einem von ihr hergestellten Bauteil der Ariane 5-Rakete, einem Filtersieb, das den Namen Gas Retention Device trägt vorgestellt. Auch jetzt beteiligt sich die PACO mit einigen Exponaten an der Ausstellung. Vom Grimmschen Märchen „Der Mond“ wollen wir hier gar nicht sprechen, da gibt es eine große Installation im Brüder Grimm-Haus.

Zu sehen sind in der Ausstellung aber auch ganz andere Dinge: Unterschriften von Hermann Oberth und weiteren deutschen Raketenpionieren, die später im Team von Wernher von Braun, dem Vater der Mondrakete, Raumfahrtgeschichte schreiben sollten. Zu den gezeigten Exponaten der frühen Raumfahrttage zählt auch ein Raketenspitze einer „Aggregat 4“, von der NS-Propaganda später „Vergeltungswaffe V2“ genannt. Weiter Autogramme vom ersten Menschen im Weltall, Juri Gagarin, der ersten Frau im Weltall, Valentina Tereschkowa und dem ersten „Weltraumspaziergänger“ Alexej Leonov belegen die Vorreiterrolle der damaligen Sowjetunion im beginnenden „Space Race“. US-Präsident Kennedy nahm den Wettkampf um die Vorherrschaft im Weltall an und verkündete Anfang der 60er Jahre das wagemutige Mondlandeprogramm „Apollo“. Von Kennedy wird eine Unterschrift aus seiner Zeit als US-Präsident gezeigt und auch von Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond.

„Apollo 8“ geflogenes Checklistenblatt und Space Shuttle “Columbia” Crewpullover
In der Ausstellung in Steinau sind chronologisch die großen Ereignisse der Raumfahrt von Anbeginn über die Mondlandung bis zur heutigen Internationalen Raumstation (ISS) in Wort und Bild dokumentiert. Ein Highlight der Ausstellung ist ein Original Checklistenblatt der „Apollo 8“-Mission. Es war beim ersten Flug der Menschen zum Mond dabei und trägt die Unterschrift von James Lovell, dem späteren Kommandanten von Apollo 13. Zu sehen sind auch Hitzeschildfragmente historischer Missionen und eine echt geflogene Kosmonautenpost, die beim ersten Flug eines Deutschen im Weltall mitgeflogen ist. Ein weiterer interessanter Weltraumbeleg ist mit der europäischen Trägerrakete Ariana 5 gestartet, mit dem Raumtransporter ATV zur ISS weitergeflogen und wurde beim letzten Flug eines Space Shuttle wieder mit auf die Erde gebracht.

Besonders stolz ist Belz, den Besuchern sein persönliches Lieblings-Exponat zu präsentieren. Es handelt sich um einen Crew-Pullover der 55. Space-Shuttle-Mission, besser bekannt als „Zweiten deutsche Spacelab-Mission D2“ aus dem Jahre 1993. Das Kleidungsstück trug der US-Pilot des Space Shuttle „Columbia“, Tom Henricks, während seines Aufenthaltes im Erdorbit. Das gute Stück flog insgesamt 6.701.602,926 Kilometer (160 Erdumrundungen), was in etwa 9 Flügen zum Mond (Hin- und Rückflug) entspricht.
Abgerundet wird die Ausstellung mit einem Blick zum Mars, oder besser vom Mars und den Zukunftsperspektiven rund um die neue Mond- und Marsrakete der Amerikaner, dem „Space Launch System (SLS).
Die Weltraumausstellung erinnert auch an ein Jubiläum: „20 Jahre Ariane 5 – eine europäische Erfolgsstory“
Der erste Start einer Ariane 5 war am 4. Juni 1996. Nach einer sehr kurzen Flugdauer drohte die Rakete aufgrund hoher aerodynamischer Kräfte, bedingt durch einen abrupten Kurswechsel, auseinander zu brechen. Die Rakete sprengte sich selbst. Nachträglich stellte man fest, dass der Absturz durch einen Softwarefehler entstanden war. Man hatte einfach von der Ariane 4 Teile der Software übernommen, obwohl diese für die neue Rakete gar nicht notwendig waren. Der Schaden betrug etwa eine halbe Milliarde US-Dollar. Dieser Fehlschlag gilt seither als der teuerste Softwarefehler aller Zeiten. Was folgt ist eine Erfolgsstory für die europäische Raumfahrt. Was nämlich für die Russen ihre „Sojus“ ist, ist für die Europäer ihre „Ariane 5“, ein Arbeitspferd zum Transport schwerer Lasten, hautsächlich Satelliten, ins All.

Steinauer Unternehmen PACO lieferte „Blasenfalle“ für die Ariane 5
In Steinau und so wird die Relevanz der Ausstellung in den Steinauer Museen deutlich, gibt es ein Unternehmen, welches als Lieferant für Luft- und Raumfahrt qualifiziert ist und einen kleinen Teil des Erfolges der Ariane 5 für sich verbuchen darf. Die Metallgewebe und Filterfabrik PACO - Paul GmbH & Co. KG eine spezielle Filterkomponente für die Treibstofftanks der obersten Ariane-Stufe, die in der Schwerelosigkeit störungslos funktionieren müssen. Damit das hoch komplexe Antriebs- und Steuerungssystem im All perfekt arbeitet, dürfen sich im Treibstoff für die Antriebssysteme keine Gasbläschen befinden, die zu Störungen führen könnten. Um dies zu verhindern kam aus der Fertigung von PACO eine Art „Blasenfalle“, die praktisch Luft aus dem Treibstoff „siebt“. Das Bauteil wurde komplett in Steinau konfektioniert, gefertigt und qualitätskontrolliert.

PACO auch auf dem roten Planeten - Mit 400 „mesh“ über den Mars!
Der mittlerweile schon berühmte Mars-Rover „Curiosity“ hat übrigens auch Steinauer Teile an Bord. Zu den Aufgaben des seit rund drei Jahren auf dem Mars arbeitenden Rovers in Kleinwagengröße gehört u.a. das Sieben von Mars-Bodenproben direkt vor Ort. Von allen Siebgewebe-Herstellern der Welt auf der Welt wurde die Fa. PACO ausgewählt, „Curiosity“ entsprechend auszustatten. Der Mars-Rover ist an seiner Vorderseite mit einem circa zwei Meter langen Roboterarm ausgerüstet. Mit dessen drei Gelenken lässt er sich ähnlich dem menschlichen System aus Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenk bewegen. So können Instrumente sehr gezielt und nah zu den Zielobjekten auf dem Marsboden gelenkt werden. Am vorderen Ende des Roboterarms befinden sich ein Bohrsystem, eine Baggerschaufel, eine Bürste und ein PACO-Sieb mit Auffangbehältern. Dieses Instrumentarium ist auch dazu in der Lage, Bodenproben aus tieferen Schichten zu gewinnen und Löcher in Felsen zu bohren. Das Material eines Bohrkerns wird jeweils pulverisiert, um dann zum Filtersystem befördert zu werden. Es verfügt ebenfalls über mehrere Siebe mit PACO-Geweben (400 mesh und feiner). Alles in allem ist PACO damit Teil des komplexesten und produktivsten Forschungssystems, das bislang in der Weltraumforschung eingesetzt wurde und wird – von der erdnahen Internationalen Raumstation ISS einmal abgesehen.

Die ungewöhnliche und sehenswerte Ausstellung präsentiert also nicht nur Raumfahrtgeschichte sondern kommentiert die aktuellen entwicklungen.


 

Ausstellung: 20. März bis 04. Juni 2016, täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr

Kinder-Kaiser-Kommerz:
Kinder- und Märchenmotive auf Reklamemarken
der Kaiserzeit aus der Sammlung Dathe

Fast jedes Kind sammelte im frühen 20. Jahrhundert Reklamemarken. Mit Witz und Humor oder naivem Charme wurden unzählige Reklamemarkenserien gestaltet. Das Märchen wurde bei der Motivauswahl von den Künstlern besonders bevorzugt und Märchenmotive waren bei den Kindern besonders beliebt.

Märchen mit ihrem positiven Ende waren allgemein bekannt. Alle Probleme werden gelöst, Wünsche gehen in Erfüllung, Wunder geschehen. Genau das verspricht uns auch die Werbung beim Kauf einer Ware. Die mythologischen Symbole aus dem Märchen werden gezielt eingesetzt, um zum Konsum zu verführen und in Folge ein positives Lebensgefühl in Aussicht zu stellen. Das Märchen von Hänsel und Gretel mit dem sicher stärksten Symbol der Verlockung, dem Pfefferkuchenhaus, ist daher wohl am häufigsten auf Reklamemarken vertreten. Für Steiner's Paradiesbetten wirbt das Bett hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, auf dem Schneewittchen nach seiner Flucht endlich Ruhe gefunden hatte. Die heile Welt versprechen am Ende auch die „Bremer Stadtmusikanten“, „Hans im Glück“, „Der gestiefelte Kater“, „Tischlein deck dich“, „Rumpelstilzchen“, „Dornröschen“ oder „Der Wolf und die sieben Geißlein“.

Die Märchen suggerieren uns in der Werbung, dass man Glück, Erfolg und Gesundheit einfach nur kaufen kann. Dies wird mit den Reklamemarken aus der Sammlung von Martina und Lutz Dathe gezeigt, wobei nicht nur die moralische Werbeaussage im Mittelpunkjt steht, manchmal ist es einfach die feine Graphik der über 100 Jahre alten Werbemarken, an denen man sich erfreuen kann. Die bunte Auswahl an Kinder- und Märchenmotiven bei Reklamemarken wird noch durch Beispiele von Märchen in der Werbung allgemein ergänzt, auch seltene Beispiele aus der Region werden in der Ausstellung gezeigt.


 

Ausstellung: vom 25. 1. bis 13.3.2016

Engelbert Fischer: „Licht und Schatten“ - Büttenpapier-Reliefs

Im Museum Brüder Grimm-Haus in Steinau an der Straße werden vom 25. Januar bis zum 13. März 2016 Büttenpapier-Reliefs des in Rodenbach bei Hanau lebenden Künstlers Engelbert Fischer gezeigt.
Die Technik, Fischer nennt sie „Gravitage“ und hat sie sich beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen, hat der Künstler selbst entwickelt.


 

Alle Bildobjekte werden barfuß in hochwertige handgeschöpfte Büttenpapiere getreten, das eigene Körpergewicht lässt so die Reliefs entstehen, die zum Teil mit Blattgold, oder Farbhinterlegungen veredelt. werden
Als Motive kommen für Fischer sowohl Kanaldeckel, als auch Straßenbelage, Pflastersteine oder historische Böden in Gebäuden oder auf Wegen in Frage, es entstehen aber auch Gravitagen von anders gearteten Reliefs.

Der 1947 in Regensburg geborene Engelbert Fischer ist von Hause aus ein klassischer „Jünger Gutenbergs“. Seit einem halben Jahrhundert lebt und arbeitet er mit Text, Farbe, Papier und Metall. „Familiär vorbelastet“ begann er mit 14 eine Lehre als Buchdrucker bei Pustet in Regensburg. Die Schwarze Kunst faszinierte ihn vom ersten Tag an und die prachtvollen Bildbände, die bei Pustet entstanden, öffneten ihm den Blick für die „große“ Kunst.

Mit dieser umfassenden Ausbildung erfolgte in den 70er Jahren der Wechsel zur Druckerei der Diözese Regensburg. Berufsbegleitend absolvierte Engelbert Fischer ein BWL-Studium und wurde Prokurist und Verkaufsleiter bei der Diözesandruckerei.
1984 wechselte er als Betriebsleiter verschiedener Firmen nach München und machte sich schließlich 1988 in Landshut selbständig als Produktmanager für große bayerische Werbeagenturen.
Die Selbständigkeit ermöglichte es ihm, seine lang gehegten künstlerischen Ambitionen auch praktisch umzusetzen. Als Künstler ist er fasziniert von den landschaftlichen, kulturellen und soziodemographischen Gegensätzen unserer Zeit.
Es begann mit Öl- und Acrylmalerei, bald entstanden auch Bildobjekte aus anderen Materialien wie die Reliefarbeiten in schwerem und wertvollem Büttenpapier.
Es folgten Ausstellungen in München, Regensburg, Straubing, Landshut, Spiegelau, Niederrodenbach, Bad Orb und im Rathaus von Rodenbach (Dauerausstellung).
Für die KUNO Kinderkrebsklinik in Regensburg schuf er ein Glasobjekt, welches im Eingangsbereich der Uni-Klinik steht. Engelbert Fischer ist inzwischen im Ruhestand, was die zeitlichen und inhaltlichen Möglichkeiten für künstlerische Betätigung ausweitet.
Mittlerweile lebt er in Oberrodenbach und engagiert sich mit seiner Lebensgefährtin Edith Arnold für soziale Projekte und widmet sich ganz seiner Kunst.
Die Ausstellung wird am 24. Januar um 11.00 Uhr eröffnet, der Künstler ist anwesend.
Die Ausstellung ist bis zum 13. März 2016 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.
Am Internationalen Museumstag (22. Mai 2016) Wird Engelbert Fischer im Hof des Brüder Grimm-Hauses die Technik der Gravitage vorführen und mit Besuchern entsprechende Reliefs auf dem markanten Pflaster erstellen.


Mitnasch-Ausstellung:

Kakao & Schokolade • Von der bitteren Frucht zur süßen Leckerei

Eine Mitnasch-Ausstellung – die Attraktion für Kinder und Jugendliche, Familien, Schulklassen und Gruppen.

 Anfassen, ausprobieren, selbst machen, das sind die Stärken der Ausstellung „Kakao und Schokolade, die vom 13. Oktober 2015 bis zum 17. Januar 2016 im Steinauer Museum Brüder Grimm-Haus zu sehen ist.

Mit der Mitnasch-Ausstellung „Kakao & Schokolade“ können die Besucher eine
Sinnesreise zum Ursprung des Kakaos machen: in den tropischen Regenwald reisen, erfahren, wo der Kakao wächst und bei Führungen in der modernen Schokoladenfabrik der Ausstellung auch Schokolade selbst herstellen.
Eingestimmt mit Geräuschen aus dem Regenwald kann man eine frisch aufgeschnittene Kakaoschote kosten. Schmecken die Kerne nach Schokolade? Wächst der Kakao auf Bäumen?
Weiter geht die Reise auf eine afrikanische Plantage. Was ist Fermentierung und wie sehen die Bohnen nach der Fermentierung aus? Zwischenstopp in Mexiko: Auf Reibsteinen werden Kakaobohnen zu Pulver zerrieben. Wie schmeckt „Xocolatl“? Wer hat das getrunken?
Am Ende wird in der Schokoladenfabrik Schokolade selbst hergestellt. Was ist eigentlich in der weißen Schokolade drin?
An den sorgfältig ausgearbeiteten und ausgestatteten Mitmachstationen zu den Schwerpunkten Kakaobaum und Kakaofrüchte, Plantage, Kakao bei den Azteken und Schokoladenfabrik wird Lernen zum Vergnügen.
Bei Führungen, die für Einzelbesucher an jedem Samstag um 15.00 Uhr und an jedem Sonntag um 11.00 Uhr stattfinden und die für geschlossene Gruppen (Schulklassen, Kindergarten-Gruppen, Ausflüge, Geburtstage etc.) jederzeit gebucht werden können (Infos und Buchungen unter 06663/7605), wird das alles entsprechend erläutert und dabei wird auch Schokolade selbst hergestellt.
Zum Steinauer Weihnachtsmarkt wird es zusätzliche Termine geben.

Preise für Gruppen (aus technischen Gründen können Gruppen nur bis maximal 20 Personen große sein):
Kindergruppe bis 15 Personen 80,00 Euro, jedes weitere Kind 5,00 Euro
Erwachsenengruppe bis 15 Personen 120,00, jede weitere Person 8,00 Euro

Offene Führungen an Samstagen und Sonntagen:
Erwachsene 10,00 Euro
Kinder 7,00 Euro
Familie 15,00 Euro


 

Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Brüder Grimm-Haus

29.01.52 – zwei Zeichner

Eine neue Ausstellung im Brüder Grimm-Haus Steinau, die vom 03. September bis zum 04. Oktober 2015 im Brüder Grimm-Haus Steinau zu sehen ist, zeigt Werke der beiden Künstler Klaus Puth und Nicolas Vassiliev, Mitgliedern der Frankfurter Künstlergesellschaft.
Zu dieser Ausstellung wird es keine Eröffnungsveranstaltung geben, aber am 02. Oktober findet ab 18.00 Uhr eine Finissage mit den beiden Künstlern statt und da wird es ein interessantes Programm geben.
Klaus Puth und Nicolas Vasiliev wurden beide am gleichen Tag geboren, am 29. Januar 1952. Der eine in Frankfurt am Main, der andere in Paris. Obwohl am gleichen Tag geboren, die künstlerische Entwicklung der beiden Künstler verlief sehr unterschiedlich und auch ihre Arbeiten


Der Maler, Zeichner, Karikaturist und Autor Klaus Puth studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seine Zeichnungen sind in zahlreichen Zeitschriften und Büchern erschienen. Besonders bekannt sind die von ihm entwickelten Cartoonfiguren, etwa die Gans. In den letzten Jahren sorgten seine Yoga-Kühe für ganz neue sportliche Akzente. Klaus Puth schuf zahlreiche farbige-lebensfrohe Gemälde im suerralistischen Ambiente, versteht es aber auch, mit der Feder Illustrationszyklen , etwa für den anonymen spanischen Roman Lazarillo de Tormes aus dem 16. Jahrhundert, für Grimmelshausens Simplizissimus, oder für Tono Monogatari, eine Japanische Märchensammlung in einem düster-romantischen Stil zu schaffen. Der Illustrationszyklus zum Roman „Der Golem“ von Gustav Meyrink ist für Puth technisch Neuland. Er arbeitete hier mit der Rohrfeder und in Ölfarben. Diesen Zyklus bezieht sich auf den im Jahr 1915 erschienenen Roman „Der Golem“. Der Golem gilt als ein Klassiker der phantastischen Literatur. Es handelt sich bei dem Roman nicht um eine Adaption der jüdischen Golem-Sage im engeren Sinn, sondern um ein impressionistisches Traumbild vor dem Hintergrund der Sage, die beim Leser letztlich als bekannt vorausgesetzt wird. Natürlich spielt Freuds Gedankengut eine wichtige Rolle. Die Titelfigur die Titelfigur des Golem taucht im Roman selber gar nicht auf; inwieweit der Ich-Erzähler selbst phasenweise die Gestalt des Golem annimmt, bleibt offen.

Nicolas Vassiliev lebt seit 1972 in Frankfurt und studierte , Zeichnung, Druckgrafik bei Professor Raimer Jochims an der Frankfurter Städelschule. Seit 1980 entstehen seine Wandmalereien in und um Frankfurt, so etwa die Zebra-Anamorphose im U-Bahnhof Zoo oder die Wandmalereien in der Sachsenhäuser Gaststätte „Zum Kanonensteppel“ in der Textorstraße. Seit 1984 entstehen seine Portrait-Tuschezeichnungen mit dem Rapidographen. Diese Portraitzeichnungen werden in Tusche mit Rapidograph ohne Vorzeichnung vor dem lebenden Modell realisiert, sowie alle Portraits von Nicolas Vassiliev. Die Lebendigkeit dieser Arbeiten entsteht in der authentischen Atmosphäre, die die Sitzungen prägt. Er legt Wert auf einem Austausch mit dem Modell (man unterhält sich während der Sitzung) und auf der Spannung zwischen diesem entspannten Aspekt der Arbeit und des Zeitdrucks, die konzentrierte Betrachtung in etwa einer Stunde aufs Papier zu verdichten. Die Zeichnungen gelingen nicht immer auf Anhieb. Neben gelungenen Ersttreffern geschieht es nicht selten, dass erst ein späterer Versuch gelingt. Es sind auch solche Portraits aus rund 30 Jahren, die Vassiliev in der Ausstellung zeigt.
Vassiliev absolvierte ab 1991 eine Schriftsetzer-Ausbildung und ist seit dieser Zeit auch mit Computergraphik beschäftigt. Es entstehen aber auch zahlreiche freie Arbeiten im Stil.
Weitere Informationen zu den Künstlern gibt es auf ihren Homepages: www.klausputh.de und www.vassiliev.info


Ausstellung: vom 12. Juli bis zum 30. August 2015

Eberhard Hoff - Malerei und Grafiken

Das Brüder Grimm-Haus präsentiert in der Ausstellung einen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen des Gründauer Künstlers aus den letzten Jahren.

Hoff, der bereits 2008 in der Steinauer Markthalle eine beachtenswerte Ausstellung hatte, zeigt auch diesesmal in seinen Arbeiten ein farbiges und formenreiches Umsetzen seiner Fantasie. Die zum Teil expressiv und surreal ausgelegten Arbeitenstehen für den Stil des Malers.
Die Eröffnung am 19. 07. 2015 ist um 11.00 Uhr.

Hierzu sind alle Interessenten herzlich eingeladen!

 

 

 

 


 

Ausstellung:  vom 30. April 2015 bis 12. Juli 2015

Antoine de Saint Exupéry:
Le petit Prince – Der kleine Prinz, die Lithografien

Das Brüder Grimm-Haus Steinau zeigt vom 30. April 2015 bis zum 12. Juli 2015 Lithografien mit den Illustrationen zu „Der kleine Prinz“, die der Autor Antoine des Saint Exupéry für seine märchenhafte Erzählung geschaffen hat.

Lithografien zu Der kleine Prinz
© Sussession Antoine de Saint Exupéry

 

Das Buch
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
„Das worauf es im Leben ankommt, können wir nicht voraussehen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet.“
„Man ist zeitlebens für das verantwortlich, was man sich vertraut gemacht hat.“
„Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“>

 

Diese Zitate aus dem Buch „Der kleine Prinz“ sind mittlerweile weltweit bekannt. Das 94-seitige Büchlein entsprang einer Begegnung Antoine des Saint Exupérys mit seinem Verleger Eugene Reynal im New Yorker Cafè Arnold im Frühjahr 1942. Saint Exupéry, in Amerika auf der Flucht vor den Besatzern seiner französischen Heimat und zugleich in einer tiefen Schaffenskrise, kritzelt gedankenverloren auf die Papiertischdecke das Bild eines kleinen Jungen. Auf Reynals Anregung hin entsteht daraus ein Märchen, nicht nur für Kinder. Der so entstandene Buch-Klassiker wurde bis heute in rund 180 Sprachen übersetzt und zählt, nach der Bibel, dem Roten Buch Maos, den Werken Lenins und den Grimmschen Märchen zu den meistübersetzten Werken der Weltliteratur.

 

Der Autor
Antoine Marie Jean-Baptiste Roger Vicomte de Saint Exupéry wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. Zwei Leidenschaften prägten sein Leben: das Fliegen und das Schreiben.
Seit 1923 bereiste Saint-Exupéry als Pilot Teile Europas, Afrikas und Amerikas. Er führte Experimental- und Rekordflüge durch. 1935 wurde er nach einer Notlandung in der ägyptischen Wüste durch Beduinen gerettet.
Im Zweiten Weltkrieg diente Saint-Exupéry als Pilotenausbilder, später als Pilot bei einem Aufklärungsgeschwader. Ende 1940 floh er in die USA. Dort verarbeitete er seine Kriegserlebnisse literarisch. Anfang 1943 publizierte er in New York das Buch „Le petit Prince“ („Der kleine Prinz“). Nach seiner Rückkehr im Mai 1943 wurde er während eines Aufklärungseinsatzes am 31. Juli 1944 über dem Mittelmeer abgeschossen.

 

Die Geschichte
„Der kleine Prinz“ ist die Geschichte eines Piloten, dem nach einer Bruchlandung in der Wüste ein goldhaariger kleiner Prinz begegnet. Er stammt von einem kleinen Stern und befragt den Piloten zum Leben auf der Erde.
In der Erzählung „Le petit Prince“ mischen sich autobiographische und märchenhafte Elemente. Obwohl der Autor die Erzählung für Kinder geschrieben hatte, wurde sie mit ihrer philosophischen Betrachtung und den allgemeingültigen Aussagen über die Wet vor allem von Erwachsenen geschätzt.
Am 6. April 1943 erschien in New York die erste englische, kurz darauf auch die erste illutrierte französische Ausgabe. Saint Exupéry betrachtete dieses Büchlein als Gesamtkunstwerk, in dem Text und Bild auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin untrennbar zusammen gehören sollten.
Die Ausstellung zeigt 20 Farblithographien mit den Illustrationen, die Antoine des Saint Exupéry selbst für sein Werk geschaffen hat. Sie wurden von der Sammlung Michael-Andreas Wahle für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.


 

JAHRESAUSSTELLUNG 2014: 9. November bis 7. Dezember 2014

Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Brüder Grimm-Haus

Auch im Jahr 2014 präsentieren sich Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft im Steinauer Brüder Grimm-Haus. In diesem Jahr sind es der Fotograf Klaus-Ludwig Schulz, der Bildhauer Hermann zur Strassen und der Maler Claus Delvaux. Sie zeigen vom 09. November bis zum 07. Dezember ihre Arbeiten in den Sonderausstellungsräumen des Steinauer Museums. Die Eröffnung der Ausstellung, alle Interessenten sind hier herzlich willkommen, findet am 09. November um 11.30 Uhr statt.

Klaus-Ludwig Schulz ist seit 2011 der erste Vorsitzende der Frankfurter Künstlergesellschaft. Nach einem Jura-Studium absolvierte er noch ein Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.
Bei seiner künstlerischen Arbeit interessieren ihn gesellschafts- und sozialpolitische Themen. Er verwendet die gestalterischen Techniken, mit der das Thema am eindrucksvollsten dargestellt werden kann. Dies kann mit fotografischen Techniken erfolgen, mit Installationen, mit grafischen oder malerischen Mitteln. In der Fotografie stehen für ihn Mensch und Tier, die Landschaft oder das Stadtbild im Vordergrund. Dabei spielen Licht- und Beleuchtungssituationen eine vorrangige Rolle.
Die nun in Steinau ausgestellte Fotoreportage „Die Schlachtung“ entstand auf einem Bauernhof im Elsass und zeigt neben dem chronologischen Ablauf auch den würdigen Umgang mit einem geschlachteten Tier. Manche Fotografien erinnern an die Romantik der flämischen und niederländischen Gemälde des Mittelalters.

Hermann zur Strassen wurde an der Städelschaule in Frankfurt ausgebildet. Ihn interessiert der Mensch in seiner Körperlichkeit, in seiner geistig emotionalen Verfasstheit und seiner komplexen Widersprüchlichkeit. Ein so entstehendes Thema versucht er dann auf seine Begriffsebene zu reduzieren, um darüber zu seiner plastischen Dimension zu kommen. In Steinau ist es allerdings nicht der Mensch, der gezeigt wird, Hermann zur Strassen stellt seine Tierplastiken vor.

Das Skizzenbuch des Malers Claus Delvaux, dem dritten Künstler, ist die Kamera. Ansichten von Landschaften, Städten, Architekturen, Straßenzügen, Menschen und Lichtstimmungen sind die "Bausteine" seiner. Bilder. Dabei spielt er mit der Realität. Seine aus Bildteilen entstandenen Malereien erwecken im Betrachter ein Déjà-vu-Erlebnis. Bekannte Stadtansichten, Bildausschnitte und Gebäude machen uns glauben, das Bild schon einmal gesehen zu haben. Täuschend echt führen sie uns seine malerische Realität vor Augen.
Claus Delvaux studierte Malerei an der Städelschule und anschließend Kunstpädagogik an der Goethe-Universität in Frankfurt.


31. August 2014 bis 02. November 2014

Sonderausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum Tono/Japan

Sasaki Kizen – der Japanische Grimm

Die Ausstellung „Sasaki Kizen – der Japanische Grimm“ soll vor allem in Hessen deutlich machen, wie die bewusst zusammengetragene und wissenschaftlich aufgearbeitete Märchensammlung der Brüder Grimm, sozusagen von Hessen ausgehend, weltweit gewirkt hat und sowohl die Literatur als auch die Volkskunde verschiedener Länder, hier im Spezialfall in Japan“ beeinflusst hat. Die Vorgehensweise der Brüder Grimm hat das Sammeln und Edieren von Märchen weltweit revolutioniert, nicht nur In Deutschland oder Europa (da gibt es ja hinlängliche Untersuchungen), sie haben mit ihrer Sammlung weltweit vorbildhaft gewirkt.

Da kann dann die Vorgehensweise des japanischen Schriftstellers und Märchensammlers Sasaki Kizen (1886 – 1933) betrachtet und untersucht werden, ebenso die des Volkskundlers und Bearbeiters seiner Märchen Kunio Yanagita (1875 – 1962), er hat einen Teil der Texte Kizens 1910 unter dem Titel „ Tono Monogatari“ (Geschichten aus Tono) ediert. Yanagita begründete die Volkskunde als Wissenschaftszweig in Japan war und der erste entsprechende Professor in Tokio). Beide haben mit der Methode der Brüder Grimm gearbeitet haben und einen großen Bestand japanischer Volksmärchen so überhaupt erst niedergeschrieben und einem größeren Leserkreis zugänglich gemacht.

Die Brüder Grimm und ihre Märchensammlung haben hier eine absolute Vorbildfunktion. Nicht umsonst wird in der weiteren Rezeption Kizen als der „Japanische Grimm“ bezeichnet. Dies spricht natürlich auch für die Ehrerbietung der Japaner gegenüber der Sammelmethode der Brüder Grimm. Es zeigt sich so, dass die Brüder Grimm mit ihrer Märchensammlung und dem großen Erfolg, den diese Sammlung erzielte, direkt und indirekt weltweit gewirkt haben. Die Arbeit der japanischen Märchensammler und Editoren Kizen und Yanagita wird in der Ausstellung gezeigt.

Dort wird auch vergleichen, wie die Grimms und wie Kizen/Yanagita gearbeitet haben, dass auch angeregt durch die Arbeitsweise der Brüder Grimm zum Beispiel bestimmte Personen aus dem Volk befragt wurden und es auch in Japan so etwas wie eine „Märchenfrau“ gibt. Dorothea Viehmann hat da ganz bewusst ihr asiatisches Gegenstück gefunden. Auch in der Darstellung der Methode der japanischen Sammler wird die Arbeit und die Bedeutung der Brüder Grimm weltweit in besonderer Weise gewürdigt. Das spezielle Beispiel aus Japan macht deutlich, dass die Brüder Grimm weitreichend gewirkt haben und ohne die Arbeit und den Erfolg der Brüder Grimm weltweit die Märchen-Rezeption sicher nicht in dieser Bedeutung verlaufen wäre.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Illustrationen zu den Texten aus dem Band „Tono Monogatari“, die Klaus Puth geschaffen hat.
Diese Illustrationen werden auch in der ersten deutschen Übersetzung verwendet, die das Brüder Grimm-Haus bis zur Buchmesse 2014 herausbringt.


 

22. Juni 2014 bis 24. August 2014
Ausstellung im Brüder Grimm Haus Steinau:

„Geschick und Geschichte“
ein Künstlerisches Projekt von Jesekiel

Vom 22. Juni bis zum 24. August ist das Brüder Grimm Haus die 11. und letzte Ausstellungsstation der Wanderausstellung des künstlerischen Projektes “Geschick und Geschichte“ des in Gelnhausen lebenden Künstlers Jesekiel (Benedikt C. Wallisser).

Die Ausstellung dokumentiert in je 12 Tuschbildern und Textcollagen die persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit Gebäuden, Menschen und Natur des Main-Kinzig-Kreises, die den Betrachter zu den Lebenspuren seines Umfeldes führen möchten.

Entstanden sind die Werke im Jahr 2012 in achtmonatiger Recherche und künstlerischer Ausführungsarbeit mit anschließender Wanderausstellung durch den Main-Kinzig-Kreis.

Das konzeptuelle Projekt bestand ursprünglich aus drei gleichberechtigten Teilen. Die Recherche, die künstlerische Interpretation der hinterlassenen Lebenspuren in Form und Farbe und die großangelegte Wanderausstellung durch den Kreis.

Später wurde „Geschick und Geschichte“ um das konzeptuelle Projekt „Meine Art die Welt zu sehen“ (eine Zusammenarbeit mit Künstlern des Kunstraumes Brockenhaus Hanau (BWMK) die zeitweise als Sonderausstellung mitpräsentiert wurde) erweitert.

Zum Künstler: Benedikt C. Wallisser lebt und arbeitet seit 2011 in Gelnhausen. Thematisch befasst er sich vor allem mit individueller und gesellschaftlicher Entwicklung. Diese Prozesse bearbeitet er in Bild, Objekt und Text.
Die Ausstellung „Geschick und Geschichte“ ist vom 22. Juni bis 24.August 2014 im Brüder Grimm Haus in Steinau an der Straße und kann täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr besucht werden.
Die Eröffnung findet am 22. Juni um 11.00 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

Weiterführende Informationen zu Künstler und Projekt finden Sie auf der Internetseite www.jesekiel.de
 


 

Ausstellung 23. März 2014 bis 15. Juni 2014

Helmut Jahn (1936- 2013)
Eine Werkschau – Bilder, Objekte, Texte

Helmut Jahn Maler bei der Arbeit und zwei seiner Bilder

Der Maler Helmut Jahn (1936 in Budapest geboren, 2013 in Gelnhausen verstorben) wurde 2008 vom Main-Kinzig Kreis für sein künstlerisches Lebenswerk mit der Verleihung des Kulturpreises geehrt. Helmut Jahn lebte seit 1998 in Bad Orb, im sog. Kleinsten Haus und war schon bald ein ganz wichtiger und eigener Bestandteil der Kunst- und Kulturszene des Main-Kinzig-Kreises und darüber hinaus. In den letzten Jahren ist er durch eine Reihe außergewöhnlicher Ausstellungen in die Öffentlichkeit getreten. Vielen Pendlern ist sicher sein Monumentalwerk Augengarten (7 x 32 m) noch in Erinnerung, das 2003 als wohl größtes Gemälde der Welt die Eingangshalle des Frankfurter Hauptbahnhofs zierte. Vorher wurde es auf der Hanauer Landesgartenschau gezeigt. Es wurde der Baustelle des CongressPark vorgeblendet. Dabei war zu erleben, wie die Malerei Helmut Jahns in den städtischen Raum eingreift, ja ihn sogar beherrscht.
Seine großformatigen abstrakt-expressionistischen Bilder wirken wie musikalische, in Farbe umgesetzte Kompositionen. Seine Bilder sparen nichts aus: weder das pralle Leben noch den Tod, sind Freude und Schmerz, hoffnungslos und reich beglückend zugleich, erdrückend und schwerelos.
Helmut Jahn bezeichnete sich selbst als "besessenen" Arbeiter - und schaut man sich sein Lebenswerk an, dann muss das wohl stimmen: Arbeit in Werbeagenturen, Zeitungen, Verlagen. Freischaffend und engagiert in künstlerischen Gemeinschaften, schreibend und lehrend. Er war ein unermüdlicher, der begeistern kann.
Eine Werkschau mit Gemälden, Objekten und Texten ehrt nun zum ersten Todestag den Künstler, der sich immer eine Ausstellung im Brüder Grimm-Haus in Steinau gewünscht hatte.

Eröffnung am 23. März 2014 um 11.00 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

 


 

Ausstellung - noch bis zum 16. März 2014: 

Moderne Märchen

Fotografien von Thomas van de Scheck

 

Thomas van de Scheck, wurde 1965 in Kairo geboren, wo seine Eltern beruflich tätig waren. Er ließ sich von 1985 bis 1988 zum Lithografen ausbilden. Im Anschluss erweiterte er sein Arbeitsspektrum in verschiedenen kreativen Bereichen, zunächst war er als Tontechniker für Radio Hamburg und Klassik Radio tätig. Wichtig war für ihn aber die Arbeit als Assistent bei dem Hamburger Modefotografen Lars Matzen. 1998 erwirbt er eine erste Kamera, ein Jahr später entstehen erste freie Fotographien. Seine ersten Modelle kamen aus der Tattoo- und Piercing-Scene, bald kamen auch Modelle aus der Fetisch-Szene dazu. Seit 2002 lebt und arbeitet Thomas van de Scheck als freier Fotokünstler in Fulda.

Er hat seinen speziellen Stil entwickelt und sein Name ist inzwischen eine Marke geworden. Er hat lange mit verschiedenen Kunstformen experimentiert, um seinen Gedanken Ausdruck zu geben und so ein Ventil für seine Empfindungen und Kritiken zu finden. Gesellschaftlich engagiert wollte er mehr als nur einem bürgerlichen Beruf nachgehen und am Abend vor dem Fernseher sitzen. Nach und nach entwickelte sich der Stil, der heute für Thomas van de Scheck typisch ist. Es sind Bilder, die sich auf das wesentliche beschränken und das zeigen, worauf es ihm ankommt. Trotz vieler unterschiedlicher Tätigkeiten im Medienbereich, es lässt sich bei seinen Arbeiten ein roter Faden erkennen: es ist sein Interesse an allem, außer am Mainstream. Es ist das massive Interesse am Menschen. Er provoziert gerne. Er will aber auch mit seinem Schaffen ein Publikum erreichen.

Matinee: Am 26. Januar um 11:00 Uhr findet eine Matinee mit dem Künstler statt.  

Begleitbuch: Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch (ISBN 978-3-88462-350-3) erhältlich.


 

JAHRESAUSSTELLUNG 2013: 3. November bis 1. Dezember 2013

Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Brüder Grimm-Haus

Bilder zur Jahresausstellung 2013

Schon zum vierten Mal präsentieren Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft einen Querschnitt durch ihr Schaffen im Steinauer Brüder Grimm-Haus

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten beziehen sich nicht auf Märchen, sind nicht als Illustrationen gedacht und doch, die zarten Gebinde von Peter Engel, die scharf umrissenen farbigen Portraits von Matthias Kraus oder die poetischen Plastiken von Martin Konietschke gemahnen an Stimmungen, wie wir sie aus dem Märchen kennen und lieben.

Zur Ausstellung erschient, wie schon in den vergangenen Jahren, ein Begleitheft.


 

Ausstellung vom 8. September bis zum 27. Oktober 2012

Klaus Puth – Die Brüder Grimm und das Rätsel des Froschkönigs

Kur-DornröschenKlaus Puth, in den letzten Jahren durch seine Zeichnungen der Yoga-Kühe immer wieder im Buchhandel vertreten, ist schon lange mit dem Brüder Grimm-Haus Steinau verbunden! Schon als Kind haben ihn die Märchenillustrationen von Ruth-Koser-Michaels beeindruckt und diese Bücher besitzt er noch heute. Sein Gemälde „Märchenland“ ist in der Dauerausstellung des Museums zu bewundern, seine Illustrationen zum König Drosselbart kann man im Museum Steinau in Augenschein nehmen. Klaus Puth beschäftigt sich schon lange mit dem Märchen und jüngst entstanden seine Zeichnungen zum Leben der Brüder Grimm als Illustrationen für Andreas Venzkes Buch „Die Brüder Grimm und das Rätsel des Froschkönigs , das im Arena-Verlag erschienen ist. Neben diesen Zeichnungen stellt Klaus Puth im Brüder Grimm-Haus Steinau nun vom 8. September bis 27. Oktober 2013 auch weitere Arbeiten zu den Brüdern Grimm und Märchen vor, etwa die Brüder Grimmschen Kur-Märchen, wo sich manche Märchenfigur mit einem 800-Kalorien-Tellerchen herumschlagen muss oder beim Nordic-Walking beobachtet werden kann. Aber auch ältere Arbeiten, so die linkshändig gezeichnete und getextete Serie „Grimms Möhrchen“ wird in dieser Ausstellung wieder zu sehen sein. Die Ausstellung wird so nicht nur die Lebensstationen der Brüder Grimm in zahlreichen pointierten Zeichnungen vorstellen und vielleicht ganz neu beleuchten, die Ausstellung wird auch manch humorvollen Aspekt bei mancher schon lange bekannten Märchenfigur ganz neu manifestieren.

Ausstellungseröffnung: 8. September 11.00 Uhr


 

Originelle Märchenbilder im Main-Kinzig-Forum ausgestellt

Alte Märchen – Neu illustriert von Klaus Häring

Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm – Die Märchen der Erstausgabe von 1812

Ungewöhnliche Illustrationen zu den Märchen der Brüder Grimm sind noch bis zum 29. August im Bürgerportal des Main-Kinzig-Forums zu sehen. Die farbenfrohen Darstellungen bekannter Szenen sind Teil der Ausstellung „Alte Märchen, neu illustriert“.
Die Abbildungen gehören zu einem Projekt, welches der Kunsthistoriker und Leiter des Brüder Grimm-Hauses und des Museums Steinau, Burkhard Kling, gemeinsam mit dem Cartoonisten und Comic-Zeichner Klaus Häring anlässlich der GRIMM-Jubiläumsjahre realisiert hat. Entstanden ist ein neues und ungewöhnliches Märchenbuch, in dem die ursprünglichen 85 Texte aus dem Jahr 1812 mit frechen, modernen Zeichnungen illustriert worden sind.
Der Künstler hat sich in den vergangenen Jahren unter anderem mit den Green-Hill-Toons, kleinen Comic-Strips zu den Wagner-Festspielen in Bayreuth einen Namen gemacht. Über diese Arbeiten und den Bezug Wagners zu den Grimm-Werken war auch Burkhard Kling auf seine originelle Bildsprache aufmerksam geworden. Das Ergebnis ist ein reizvoller Kontrast der farbigen Comics zu der historischen Märchensammlung. In der Ausstellung im Main-Kinzig-Forum werden daher nicht nur die Illustrationen gezeigt, sondern auch das fertige Märchenbuch.
Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gelten als die wichtigste Märchensammlung der Weltliteratur. Der erste Band erschien am 20. Dezember 1812. Diese ursprünglichen Märchen sahen zum Teil ganz anders aus, als viele der heutigen Versionen. Beispielsweise hatte „Sneewitchen“ hier noch keine böse Stiefmutter, nein es ist die leibliche Mutter, die sich böse zeigt und so manches Märchen wurde später gar vollständig aus der Sammlung entfernt.
Das Brüder-Grimm-Haus in Steinau hat anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Kinder- und Hausmärchen eine Neuveröffentlichung der Erstausgabe von 1812 mit Klaus Härings Zeichnungen veranlasst. Der Main-Kinzig-Kreis förderte diese Publikation. Somit lässt sich die „Urform“ der Grimmschen Märchen nun in einem 320seitigen Märchenbuch (ISBN 978-3-88462-332-9) in bunter Vielfalt entdecken.

Die Bilder von Klaus Häring können während der regulären Öffnungszeiten des Main-Kinzig-Forums (Mo.-Do. von 8-18 Uhr und Fr. von 8-13 Uhr) in Gelnhausen besichtigt werden.


  

Sonderausstellung 2. Juni bis 2. September 2013

Mit und ohne Zeigestock!

Märchen der Brüder Grimm auf frühen Schulwandbildern sächsischer Verlage
Aus der Sammlung Martina und Lutz Dathe

 

Seit dem Erscheinen des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm im Jahre 1812 mussten fast 100 Jahre vergehen, ehe 1903 im Verlag C. C. Meinhold und Söhne Dresden das erste Schulwandbild mit einem Märchenmotiv für den kindgerechten Unterricht und zur ästhetischen Erziehung in der Grundschule gedruckt wurde. Das „Rotkäppchen“ im Zeitgeschmack des Jugendstils war Auftakt einer ganzen Reihe, an der verschiedene Künstler mitwirkten. Die Vorstellungswelt vom Märchen ganzer Schülergenerationen prägte dann der Märchenmaler Paul Hey mit seinen Schulwandbildern. Bis heute haben seine Bilder nichts von ihrer faszinierenden Wirkung verloren. Die fruchtbare Zusammenarbeit von Pädagogen, Künstlern und Verlegern in Dresden war zugleich Vorbild für viele nachfolgende Editionen anderer Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Ausstellung, die sich vor allem den frühen Schulwandbildern der sächsischen Verlage widmet und der dazu in der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms erschienene Katalog (ISBN 978-3-88462-333-6, 19,80 Euro) zeigt in einer einzigartigen Dichte den Einfluss des Zeitgeistes und der Kunst auf den Umgang mit dem Märchen zur Bildung und Erziehung der Kinder. Denn wie sich im Verlaufe der Schulgeschichte das Verständnis vom Märchen wandelte, so veränderte sich auch die bildhafte Auffassung in der Phantasie der Künstler. Heute sind die Märchen-Schulwandbilder eindrucksvolle Zeugnisse der Märchenkultur in den Wechselbädern der deutschen Zeit- und Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert. Im Ergebnis der zeitkritischen Bildbetrachtung stellt sich die Frage: Wie können Märchen wieder Schule machen?

Bilder:
Rotkäppchen, Felix Elßner
Schneewittchen, Paul Hey

Brüder Grimm-Haus Steinau
Brüder Grimm-Straße 80
36396 Steinau an der Straße
Tel. 06663/7605
eMail: info@museum-steinau.de
www.brueder-grimm-haus.de

geöffnet täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Eintritt 5,00 Euro

 

Ausstellung:

Jean-Loup Martin-Melville Arbeiten auf Papier

vom 7.April bis zum 26.Mai 2013 - Eröffnung: 7.April, 11:00Uhr. Der Künstler ist anwesend.

„Ich male viele oder oft großformatige Bilder, die an Serien erinnern, wobei jedoch jedes einzelne Bild in Wirklichkeit eigenständig ist. In der Einsamkeit des Ateliers besuchen mich häufig Gesichter. Manchmal lasse ich sie entschwinden, machmal halte ich sie zurück. Diese Gesichter sind auch Landschaften. Mit der Zeit werden sie mir vertraut. Alles ist für mich Landschaft, aber nicht als Abbildung der Natur, sondern aus der Erinnerung heraus, in meinem Atelier. Die Leere ist dabei von grosser Bedeutung.
Ich versuche nicht, mich der Tradition des Malens zu entziehen, sondern ich stelle mich ihr mit meiner Arbeit, in der Destruktion und Konstruktion untrennbar verwoben sind.
In Übereinstimmung mit meinem ständigen Interesse für Architektur besitze ich eine grosse Sensibilität gegenüber den Räumen, in denen ich ausstelle.“ (Jean-Loup Martin-Melville)

Jean-Loup Martin-Melville wurde 1949 geboren. Nach seiner Ausbilung an der Ecole des beaux Arts de Paris bei Etienne-Martin arbeitete er zunächst als Bildhauer und Bühnenbildner. Seit den frühen 1980er Jahren, er verbrachte einige Zeit in London und Berlin, beschäftigt er sich mit der Malerei.
Seit 1990 ist er Lehrer an der Ecole Spéciale d‘Architecture des Paris, der L‘Ecole Nationale des Beaux-Arts de Bourges und der Université de Nantere. Er lebt und arbeitet in der Region Perche im Westen Frankreichs.


 

Jahresausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft 2012

11. November - 2. Dezember 2012

Jahresausstellung 2012 


Otto Ubbelohde (1867 – 1922)

Otto Ubbelohde (1867 – 1922) hat ein vielfältiges malerisches und graphisches Werk hinterlassen, das ganz im Spannungsfeld unterschiedlicher künstlerischer Strömungen der Zeit um 1900 steht. In Marburg geboren und in München zum Portraitmaler ausgebildet, beschäftigt er sich mit der Pleinairmalerei, der Landschaft, die zunächst impressionstisch geprägt ist, bald aber auch Elemente des Jugendstils aufweist. Die elementare Natur mit ihren Kräften und Stimmungen läßt seine Landschaften immer mehr zu Seelenlandschaften werden.

Neben der Malerei sind Graphik und Zeichnung für ihn ein wichtiges Ausdrucksmittel! So entstehen zahlreiche Vorlagen für Buchillustrationen, Postkarten und Kalender. Immer wieder ist es seine heimatliche hessische Landschaft; die hier das Motiv bestimmt. Seine 448 Zeichnungen zu den Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm, die für eine Ausgabe zum 50. Jahrestgag der letzten Märchenedition der Brüder im Jahr 1857 entstanden sind, gehören dabei bis heute zu seinen populärsten Werken.

Doch schon vorher hat sich Otto Ubbelohde mit Märchen und Sagen beschäftigt und hat häufig in seiner eigenen unaufdringlichen Weise literarische Werke illustriert. Er verstand es dabei immer wieder, in einer subltilen Weise einzelne, auch untergeordnete Aspekte der Text-Handlung in den Mittelpunkt zu stellen und hat so, nicht nur bei den Märchen, eine neue und eigene Bilderwelt geschaffen.

Im Jahr 2012 gibt es zwei Gedenktage, die mit Jacob und Wilhelm Grimm und Otto Ubbelohde verbunden sind. Am 20. Dezember wird der 200. Jahrestag der Veröffentlichung des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gefeiert, am 8. Mai jährt sich zuzm 90. Mal der Todestag von Otto Ubbelohde. Das Brüder Grimm-Haus Steinau verbindet die beiden Daten und präsentiert zum Märchenjubiläum mit Otto Ubbelohde einen Künstler, der in vielfacher Hinsicht mit dem Märchen verbunden ist.

Die Ausstellung im Brüder Grimm Haus Steinau zeigt 70 Originalarbeiten von Otto Ubbelohde, die sich mit Märchen, Sagen und literarischen Motiven beschäftigen. Viele der Arbieten werden hier erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Darüber hinaus sind zahlreiche Bücher zu sehen, die mit Illustrationen des Künstlers geschmückt sind.

Zur Ausstellung erschient ein reich bebilderter Katalog zu Preis von 19,80 Euro

Brüder Grimm-Haus Steinau
Brüder-Grimm-Straße 80
36396 Steinau an der Straße

Tel.: 06663/7605

Eintritt 5,00 Euro (ermäßigt 3,00 Euro), Familien 10,00 Euro

Download Flyer (650 KB)


 

Künstler im Brüder Grimm-Haus

Auch im Jahr 2011 sind wieder Künstler der Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Brüder Grimm-Haus Steinau. In diesem Jahr zeigen zwei Bildhauer ihre sehr unterschiedlichen Werke: es sind Achim Ribbeck, der mit feinen gearbeiteten, fast altmeisterlichen Schnitzarbeiten und Bronzen aufwartet und Clemens Strugalla, der in seinen Arbeiten die große Emotion und das archaische Abbild vertritt und ebenfalls Bronzegüsse aber auch Arbeiten in Stein präsentiert. 

  

Beide Künstler arbeiten auf sehr verschiedene Weise und zeigen deutlich, wie unterschiedlich das gleiche Material bearbeitet werden kann und welche unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten es gibt! Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft mit zahlreichen Abbildungen! Hier lassen sich die unterschiedlichen Themen der Künstler und ihre Arbeitsweise noch einmal nachvollziehen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Januar 2012 täglich im Brüder Grimm-Haus Steinau, Brüder Grimm-Straße 80, 36396 Steinau an der Straße von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen.

Der Eintritt ins Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau kostet 3,00 Euro.

Georg Paul Heyduck - Das Atelier in Breslau 1944


Der Maler Georg Paul Heyduck wurde 1898 in Gleiwitz (Oberschlesien) geboren und begann schon als Fünfzehnjähriger ein Studium an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau, wo Heyduck dann auch als freier Künstler lebte. Seine sehr geschätzte Portraitmalerei sicherte ihm und seiner Familie die Existenz. Die sich zuspitzenden Kriegsereignisse zwangen Heyduck und seine Familie im Februar 1944 zur Flucht. Man mußte alles verlassen, die Wohnung und das Atelier mit den dort vorhandenen Bildern. Das Atelier wurde später zerstört, der Verbleib der Kunstwerke ist unbekannt. Ein Freund von Georg Paul Heyduck, der Buchhändler und passionierte Fotograf Alfred Glase hatte zuvor, im Jahr 1944 in diesem Atelier 30 Farbdias von den dort vorhandenen Arbeiten. Auch die Familie Glas floh im April/Mai 1945 über Tschechien nach Lohr am Main und ausgerechnet die Dias der Heyduck-Gemälde befanden sich im Fluchtgepäck. Später, Georg Paul Heyduck lebte und arbeitete inzwischen in Kassel, wurde der Kontakt wieder aufgenommen.

Für den Sohn Christof Heyduck, selbst Maler und Bühnenbildner, sind diese Dias heute ein großer Schatz. Denn bis auf die Bilder in schlesischen Museen und in einigen Privatsammlungen ist das Werk seines Vaters vor 1945 kaum greifbar. Umso bedeutender ist es, daß die Farbdias von 1944 auch heute noch Abzüge in einer beachtlichen Farbqualität ermöglichen und so die Grundlage für die Rekonstruktion der Gemälde in Heyducks Breslauer Atelier ermöglichen.

Diese fotografischen Reproduktionen der Gemälde von Georg Paul Heyduck werden ergänzt durch einige Originale, die bald nach 1945 und in den 1950er Jahren entstanden sind.


Die Ausstellung ist im Brüder Grimm-Haus Steinau vom 31. März 2012 bis zum 01. Mai 2012 zu sehen und täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zugänglich.

Eröffnung ist am 31. März 2012 um 11.00 Uhr
Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau
Erwachsene 5,00 Euro
Kinder 3,00 Euro
Familien 10,00 Euro

„Über das Marionettentheater...“

so heißt eine Abhandlung Heinrich von Kleists, die das Theater mit Menschen und mit Puppen vergleicht und nicht ganz unkritisch mit den Auswüchsen des Berliner Theaters im frühen 19. Jahrhunderts umgeht. Heinrich von Kleist lässt seinen Erzähler die Vorzüge des Marionettentheaters auflisten. Wer Marionettentheater liebt, wer überhaupt gerne Puppentheater besucht, der kommt in Steinau an der Straße voll auf seine Kosten. Nicht nur, daß es in der Stadt das traditionsreiche Puppentheater „Die Holzköppe“ gibt, das es immer wieder versteht, seine Gäste mit klassischen Aufführungen, vor allem Grimmscher Märchen zu fesseln, nein, es gibt in Steinau auch nun schon zum 19. Male die Puppenspieltage (in diesem Jahr vom 24. September bis zum 5. Oktober), in diesem Jahr geht es um die „ganze Welt des Puppenspiels“!

Im Brüder Grimm-Haus Steinau gibt es immer wieder spannende Ausstellungen, die die Puppenspieltage begleiten. In diesem Jahr ist es eine kleine Präsentation, die sich mit dem Marionettentheater befasst, Materialien zu Heinrich von Kleist vorstellt, an dessen 200. Todestag in diesem Jahr gedacht wird, und historische Fotos vom Puppenspiel zeigt, etwa eine Serie von Faust-Fotos aus dem Jahr 1895, aber vor allem einige Puppen aus der Sammlung des Steinauer Marionettentheaters präsentiert, das sind zum Teil alte Puppen, die schon vor über 100 Jahren auf den Brettern standen, die auch für die Marionette die Welt bedeuten. Da sind tschechische Stabmarionetten dabei, aber auch Puppen, wie sie von süddeutschen Wanderbühnen verwendet wurden. Es werden auch Puppen gezeigt, die von den Holzköppen bei den Fernsehverfilmungen der Alsfelder Passion und der Alsfelder Weihnacht verwendet wurden.

Da hängen nun Rokokodamen, Prinzessinnen und Teufel vereint im Museum und warten darauf, von vielen Menschen besucht zu werden!
Und es gibt sogar noch einen kleinen Leckerbissen. Karteninhaber der Steinauer Puppenspieltage erhalten den Eintritt zur Ausstellung und so natürlich auch zum Brüder Grimm-Haus und zum Museum Steinau zum Sonderpreis von 1,00 Euro.
Da tanzen nicht nur die Puppen vor Freude....

Die Ausstellung im Brüder Grimm-Haus ist vom 04. September 2011 bis zum 16. Oktober 2011. Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr zu besuchen.
Eintritt (Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau) 3,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro.

Karteninhaber der Puppenspieltage zahlen beim Vorzeigen der Karte 1,00 Euro


Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau
Brüder Grimm-Straße 80
36306 Steinau an der Straße
Tel. 06663/7605
www.bruder-grimm-haus.de

 Die Wahrheit über Hänsel und Gretel 

 

Hans Traxler und die Anfänge der Märchenarchäologie
im Brüder Grimm-Haus Steinau zu sehen.


Wegen des großen Erfolges bis auf Weiteres verlängert!

 

Pressebericht zum Download (PDF-Datei 50 KB)

 

 

Kabinettausstellung im Brüder Grimm-Haus Steinau

   


vom 29. Januar 2012 bis zum 25. März 2012
Fabelwesen sind Geschöpfe, deren äußere Erscheinung durch die Phantasie der Menschen geprägt ist und deren Existenz nicht belegt werden konnte. Es handelt sich dabei um menschliche Wesen, Tiere, Geistwesen oder Mischwesen (Chimären), die im Märchen, in der Fabel, in der Mythologie und in der Heraldik eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel der Minotauros, der Zyklop oder der Zentaur.

Die meisten Fabelwesen gelten heute als Phantasiegebilde der Menschen ihrer Zeit. Dennoch haben viele ihren Ursprung in der realen Welt: So geht man zum Beispiel davon aus, dass in früheren Zeiten Seefahrer Seekühe zu Meerjungfrauen oder Nixen umgedeutet haben und dass zufällig gefundene Mammutknochen einem Riesen zugeordnet wurden. In einigen wenigen Fällen hat sich ein regionales „Fabeltier“ in der neueren Forschung sogar als echtes Tier entpuppt. Beispiele hierfür sind das Okapi im Kongogebiet, der Moa und die Brückenechse auf Neuseeland und schließlich das Saola in Vietnam. In den fürstlichen Wunderkammern, die ab dem 16. Jahrhundert entstanden, nahmen Raritäten und Fabelwesen einen besonderen Platz ein. So zeichnete zum Beispiel Conrad Gesner Drachen und Einhörner, die wahrhaftig in den Alpen vorkämen. Damit sollte der Reichtum von Gottes Natur dargestellt werden.

Anhand von Büchern, Grafiken, Porzellan und Reproduktionen historischer Tapisserien werden einige Fabelwesen näher vorgestellt.
Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

 

Brüder Grimm-Haus Steinau
Brüder Grimm-Straße 80
36396 Steinau an der Straße
Tel.: 06663/7605
eMail: info@museum-steinau.de

 Die Wahrheit über Hänsel und Gretel 

 

Hans Traxler und die Anfänge der Märchenarchäologie
im Brüder Grimm-Haus Steinau zu sehen.


Wegen des großen Erfolges bis auf Weiteres verlängert!

 

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Brüder Grimm-Haus

Geöffnet:
März bis Oktober täglich von 11.00 bis 17.00 Uhr
November bis Februar täglich von 11.00 bis 16.00 Uhr
(Einlass bis jeweils 30 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten)

Brüder Grimm-Haus
und Museum Steinau
Brüder Grimm-Straße 80
36396 Steinau an der Straße

Tel. (0 66 63) 76 05
Fax (0 66 63) 91 88 00
E-Mail info@museum-steinau.de

3D-Rundgänge:

Brüder Grimm-Haus:

Robert Sterl in Hessen:

Museum Steinau:

 

Wir danken der Firma Gandayo für ihre Unterstützung.

Das Brüder Grimm-Haus ist wieder am Projekt „Junges Literaturland Hessen“ beteiligt:

Audio-Guide

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Projekt und Publikation wurden gefördert durch das
Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst